Curso de alemán para avanzados con audio/Lección 095b

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AB1051 - AB1053[editar]

AB1051

Lies den Brief! Korrigiere die Rechtschreibung!
AB1051 Bild 1: Text
Osten d. 24.IV.43.
Meine liebe Mama!
Zuerst recht liebe Grüße und vielen Dank für Deine liebe Karte und Briefe. Ja unser Poldi ist nun auch wieder fort wie schnell vergeht doch immer die schöne Zeit. Es wäre herrlich gewesen wenn wir und daheim getroffen hätten. In Tunesien ist ja jetzt auch allerhand los [ Tunesienfeldzug ]. Die Bilder von Poldi kannst Du ja schicken ich sehe sie mir an und schicke sie dann wieder zurück. Poldi ist ein feiner Kerl daß er auch zu Weihnachten an Dich gedacht hatt. Ich freue mich schon sehr darauf wenn dies hier einmal zu Ende ist und wir uns gesund Wiedersehen. Nun heiratet die Milla auch schon, wenn denn? Sind denn überhaupt noch Männer in der Heimat zum heiraten. Ich hab Dir ja schon geschrieben wie ich darüber denke, muß mich wohl hier nach einer Matka umsehen. Na ich hab ja auch noch Zeit ich versäume ja nichts. Du schreibst man höhrt daß die Russen nicht mehr so grausam sind. Von wo höhrt man daß? Leute die schon mal heraußen waren wissen was los ist und denken anders. Schau nur was sie mit den Polnischen Heer gemacht haben bei Catin [ Massaker von Katyn ]!
Auch daß von Frankfurt und den Juden ist nur von der Feindpropaganda ausgesprengter Quatsch! Ich glaube beiden Seiten nichts mehr ich glaube nur daß was ich selbst sehe und erlebe und das genügt gerade.
Mir geht es jetzt wie ich Dir schon schrieb wunderbar. Ich verlebe hier mein bis jetzt, außer Lazarett und Heimat, schönste Soldatenzeit in Rußland.
Bin Stellvertretender Rechnungsführer und Fourier also „Verpflegungsminister“. Stehe um 7.00 h auf da sind von den Russenjungen [schon die Stiefel geputzt.]
AB1051 Bild 2: Text
[Stehe um 7.00 h auf da sind von den Russenjungen] schon die Stiefel geputzt. Wasser zum Waschen steht bereit im Samowar kocht das Wasser für Kaffee. Nun wird prima, prima gefrühstückt. Dann wird ein bischen gearbeitet, gerechnet und geschrieben. Heute war ich auch in der Sauna ganz wunderbar frische Wäsche angezogen. So wird es Mittag da essen wir schön aus Schüßeln. Nach dem essen wir[d] je nach dem auch ein bischen „gearbeitet“. Nachmittag gebe ich die Verpflegung aus für 17 Mann. Gestern habe ich für 4 Tage empfangen da heißt es aufpaßen und einteilen. Jetzt wird es wieder Abend da geh ein bischen Spazieren. In der Nacht habe ich nur 1½ Stunden Stallwache da beschäftige ich mich mit den Pferden. Du siehst also mir geht es fabelhaft! Ich muß nun schließen. Es ist 12.00 h und ich gehe Essenholen da muß auch die Post abgegeben sein. Verbringe Morgen die Ostern so gut es eben geht hoffentlich hast Du dienstfrei.
Mein liebes Muttl viele innige Grüße und Küsse
von Deinen
Hansl.
N. S. Briefpapier hab ich nun genug!


AB1052

Lies den Brief! Korrigiere die Rechtschreibung!
AB1052 Bild 1: Text
Osten, d. 28.IV.43.
Mein geliebtes Muttl!
Es ist eine alte Tatsache je besser es einen geht und je mehr man Zeit hatt desto fauler wird man. Das wirst Du auch an meinen Schreiben sehen sei bitte darum nicht böse. Heute habe ich mich nun zusammen gerissen es ist jetzt 9 h Vormittag und bevor wir ins Arbeiten beginnen scheibt der Feldwebel und ich noch einen Brief. Die Feiertage sind ja nun vorbei habe sie ganz schön verbracht. Das Wetter war sehr schön. Am 1. Ostermorgen weckten uns die Russen aus dem besten Schlaf sie fingen nähmlich in aller Früh an mitten im Dorf zu singen aber nur die Frauen. Ununterbrochen die selbe Melodie und Text. Sie sangen über die Auferstehung Christus! Alle drei Tage nun schon Früh und Abends höhren wir das gejohle. Ostersonntag beweinten sie auch ihre Toten das war ein Geheule aber gleich darauf wird wieder gelacht. Nachmittag und Abends war Tanz erst beim russ. Bürgermeister und dann in einen Panjehaus [Pan = Herr (poln, ukrain.)]. Ein Russe tanzte auch einen Volkstanz immer die eintönige Melodie bis auf einmal die Wildheit und Leidenschaft ausbricht ganz wie das große Land. Abends haben auch wir Landser mit getanzt die Mädels können ja nur Walzer und Polka. Die Mädels waren sehr nett aber grell und in schreienden Farben angezogen.
Am zweiten Feiertag hatten wir große „Kamesuri“ [???] unser Haus wurde entwanzt, alle Sachen raus, dann wurde 6 Stunden lang ausgeschwefelt. Die Bude hatt ganz toll gestunken aber ganz kaputt sind sie doch noch nicht. Haben auch sonst noch „nette Haustiere“ da wie Schwaben, Spinnen in jeder Größe der Feldwebel sah auch schon einen [Frosch durchs Zimmer hopsen das kann uns aber alles nicht stöhren.]
AB1052 Bild 2: Text
[Haben auch sonst noch „nette Haustiere“ da wie Schwaben, Spinnen in jeder Größe der Feldwebel sah auch schon einen] Frosch durchs Zimmer hopsen das kann uns aber alles nicht stöhren. Die Katze schleicht auch in meinen Verpflegungsbunker und frißt von der Magarine jetzt habe ich alles verschloßen nun kann sie nicht mehr hinein. Gestern war ich Koch macht für den Feldw. und für mich eine Eierspeise von 6 Eiern war ganz vorzüglich. Hab sie schön serviert es gab noch Belegte Brote mit Käse und Honig danach einen schönen Likör so kann man Heute in der Heimat bestimmt nicht mehr leben! Im großen und ganzen gesagt fühle ich mich „Sauwohl“ in der Ferne schießt die Artillerie daß ist alles was man vom Krieg merkt. Du siehst es geht mir Ausgezeichnet viele Kameraden beneiden mich. Grund zur Sorge ist überhaupt nicht! Wie gehts nun Dir was machst Du? Wie hast Du die Feiertage verbracht? Was gibt es den sonst neues daheim? Habt Ihr auch Fliegerallarm? Jetzt wo es warm wird bitte ich Dich auch mir meine blaue Badehose zu schicken. Das Dich die Bilder freuen habe ich mir gedacht sind die anderen beiden auch schon eingetroffen? So mein liebes Muttl nun hätte ich Dir alles erzählt. Bleib mir nur gesund und mach Dir keine Sorgen dann ist auch alles gut.
Viele liebe Grüße und Küsse von Deinen
Hansl.
Anbei zwei Luftpostmarken


AB1053

Lies den Brief! Korrigiere die Rechtschreibung!
AB1053 Bild 1: Text
Osten, d. 2. Mai 1943
Mein geliebtes Muttl!
Sei mir vom Herzen gegrüßt und geküßt vor Allem sage ich Dir herzlichen Dank für die Päckchen bei der letzten Post hatte ich 13 St. 100 gr. Päckchen! Die Freude war natürlich groß und dann gings ans „schnabulieren“! Es hatt wunderbar geschmeckt aber warum hast Du wieder Würstel mit geschickt? Du brauchst doch die bischen Fleischmarken für Dich. Vorgestern kam auch Dein Luftpostbrief vom 23.4. danke auch sehr für die Ostergrüße. Haben Dich meine noch rechtzeitig erreicht? - Du fragst wie wir in unseren Bunker kamen wegen den vielen Wasser, ja die Gräben wurden abgedämmt und das Wasser abgeleitet. Jetzt bin ich ja wie Du schon wissen wirst nicht mehr vorne nun ist. aber auch schon alles weggetrocknet. Mußte lachen wie Du schreibst ich muß auch bald Ob. Gefr. werden nach zwei Jahren „steigt“ der Soldat! Dies ist ein großer Irrtum wir haben Soldaten hier die schon 2, 3, 4 Jahre dienen und noch immer Soldat, Ob. Schütze od. Gefr. sind. Wenn einer viel von seiner Einheit zur anderen versetzt wird ist es schlecht. Wir haben viele die schon 1 oder 2 Jahre länger dienen als ich und doch nicht bevördert sind! Besonders freut mich daß Du Erholungsurlaub bekommst Du kannst es bestimmt gebrauchen und hast es auch ehrlich verdient. Laß es Dir dort recht gut gehen und spanne mal richtig aus!
AB1053 Bild 2: Text
Wie ich Dir schon schrieb habe ich Ostern schön und gut verbracht. Gester am 1. Mai war ich mit den Feldwebel vorne bei der Kompanie Geld auszahlen kam auch in meinen alten Zugtruppbunker die Freude war groß die wollten mich garnicht mehr weglaßen. Unser „Spieß“ wurde Stabsfeldwebel da haben wir Abend auf der Schreibstube noch gefeiert. Stell Dir vor ich als einziger Landser mit dem Oberleutnant, Oberfeldwebel, Feldwebel und Unteroffizieren! Es war sehr schön ich wurde dabei auch von allen gelobt und das kommt selten vor. Zu Mittag gabs Braten und einen Wunderbaren Pudding. Heute bin ich nun wieder in meinen „Pallast“ der Feldw. schläft ich habe mir eingeheizt. Das Wetter ist nun schon schön es scheint auch die Sonne am Abend wird es aber wieder frisch. Mir persönlich geht es noch tadellos so kann mans hier aushalten. Neues gibt es sonst nicht es ist immer die alte Leier. Habe nun noch ein bischen zu Arbeiten.
Nochmals vielen Dank für alles.
Recht herzliche Grüße und Küsse
von Deinen
Hansl.
N. S. Anbei zwei Bilder zum Aufheben
Unser Postkasten, und ein Bunkereingang
von einer Reservestellung.

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