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Usuario:Thirunavukkarasye-Raveendran/Paläoanthropologie, Ur- und Vorgeschichte

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G001 - G010

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G001

Dieser Teil des Sprachkurses beschäftigt sich in zunehmender Detailtiefe mit der Paläoanthropologie, sowie der Ur- und Frühgeschichte. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erweiterung und Verfeinerung von Vokabular und Sprachgebraucht. Naturgemäß muss zum Verständnis dieses Themenfeldes auch ein umfangreiches Fachvokabular beherrscht oder zumindest verstanden werden.

Schwerpunkt dieses Kurses ist nicht die wissenschaftliche Seite des umrissenen Fachgebietes, sondern die Vertiefung der Lese-, Sprech- und Diskussionsfähigkeiten des fortgeschrittenen Sprachschülers. Auch wenn er keine Aufnahme eines Hochschulstudiums in diese Richtung plant, so bietet das weite Themenfeld dieser Fachrichtung doch genügend Gesprächs- und Diskussionsstoff für einen lebhaften Sprachunterricht.

Die fachliche Genauigkeit der hier vorliegenden Texte steht dabei für den Verfasser nicht im Vordergrund. Wegen der schon aktuell oft schon umstrittenen Auslegung der einzelnen Funde und der sich rasant fortentwickelnden Menge an Funden und wissenschaftlichen Entwicklungen auf dem Gebiet der Genetik ist jederzeit eine grundlegende Neuinterpretation vieler grundlegender Erkenntnisse in Paläoanthropologie, sowie der Ur- und Frühgeschichte zu erwarten - noch bevor diese Text hier abgeschlossen sind.

Selbst für einen deutschsprachigen Muttersprachler ist dieses Fachgebiet wegen seiner materialfülle anfangs kaum zu erfassen. Immerhin handelt es sich um das Wissensgebiet, dass ein ganzes Hochschulstudium umfasst. Um langsam einzusteigen wird zuerst ein ganz grober Gesamtüberblick gegeben, der sehr lückenhaft und deshalb stellenweise schon fast fehlerhaft ist. Danach werden vertiefende Texte folgen. Dazu werden wir uns auch sehr umfangreich mit einzelnen Fachdisziplinen beschäftigen müssen. Unter anderem

  • Genetik
  • Geografie
  • Linguistik
  • Anatomie
  • Archäologie
  • u. v. m.


G002

Im Gegensatz zur Mathematik, wo ein einmal durchgeführter Beweis unumstößlich ist, und zu den Naturwissenschaften (Chemie, Physik), wo wir es meist mit messbaren Größen zu tun haben, sind im Vergleich dazu weite Teilgebiete der Paläoanthropologie, sowie der Ur- und Frühgeschichte, fast schon spekulativ. Da wir keine schriftlichen Quellen haben, können die zahlreichen Funde auf der unterschiedliche Weise interpretiert werden. Natürlich basieren diese Interpretationen auf schlüssigen Indizien. Sie haben aber eine ganz andere Größenordnung an Sicherheit und Unumstößlichkeit, als die Ergebnisse der harten Naturwissenschaften.

Die Skelettfunde, archäologischen Funde, genetischen Befunde, Isotopenuntersuchungen u. v. a.  leifern zwar auch sehr exakte und nachprüfbare Ergebnisse, aber bei der Interpretation gibt es dann einen viel größeren Spielraum.


G003

Bevor wir mit den eigentlichen Fachthemen beginnen, wollen wir uns die sprachlichen Konstruktionen anschauen, mit denen solche nicht absolut unumstößlichen Interpretationen und Schlussfolgerungen formuliert werden. Wir wollen dabei drei grundsätzlich unterschiedliche Fälle der Argumentation unterscheiden:

  • affirmative Formulierungen, mit denen der Autor das Vorhandensein von etwas bekräftigt (affirmativ = bejahend).
  • negative Formulierungen, Gegenrede, mit denen der Autor seine Behauptung, das eine Sache - also etwas - nicht zutrifft, nicht wahr ist, nicht sein kann, bekräftigt. Der Autor verwirft also eine Annahme.
  • neutrale Formulierungen, mit denen der Autor abwägt, dass etwas so oder auch anders gewesen sein könnte, dass es also Argumente für und wider einer Sache gibt.

Die Übergänge von neutral zur negativ bzw. von neutral zu affirmativ können fließend sein.

Bei allen drei Gruppen von Formulierungen/Argumenten (affirmativ, negativ, neutral) können mit einem unterschiedlichem Grad an Gewissheit vorgetragen werden: Von ganz sicher ("es kann gar nicht anders gewesen sein") bis ganz unsicher ("es könnte wohl, möglicherweise so gewesen sein").

Letztendlich ist das ganze Fachgebiet von Spekulationen durchseucht. Das sieht man an der Geschichte des Fachs in den letzten 150 Jahren. Die innere Überzeugung und die rhetorische Überzeugungskraft mit der ein Argument, eine Argumentationskette oder Indizienkette vorgetragen wird, hat leider nicht unbedingt einen Zusammenhang mit dem Wirklichen Sachverhalt. Bis vor 150 Jahren wurde die Vorgeschichte auch in der Bibel sehr überzeugend interpretiert, auch an "überzeugenden" Indizien für diese Interpretation mangelte es nicht.

Nennen Sie Indizien, die früher für die Richtigkeit der Bibelgeschichten sprachen!

Lösung G003
  • Die "belegten" Wundern, die zur "Heiligsprechung" notwendig waren.
  • Die Strafen Gottes, die auf eine Sünde folgte.
  • Wie sonst wäre das Wunder der Natur zu erklären, wenn nicht durch die Schöpfung. Wer sonst sollte so etwas vollkommenes wie das menschliche Auge geschaffen haben?
  • Sollte dazu eine umfangreiche Diskussion gewünscht werden, empfiehlt sich vorher die Lektüre des Artikels Gottesbeweis


G004

Formulierungen und Argumente für eine affirmative, spekulative und autoritäre Beweisführung

  1. die Paläoanthropologen sind der Ansicht, dass ...
  2. die meisten Forscher hängen dieser These an
  3. zahlreiche Forscher glauben
  4. Forscher haben darauf hingewiesen, dass
  5. man geht davon aus
  6. das ergibt nur dann einen Sinn, wenn ...
  7. ..., was sonst?
  8. für manche Forscher ist das ein Beweis für ...
  9. der Gedanke liegt nahe
  10. das legt den Gedanken nahe
  11. das lässt vermuten
  12. das passt zu dem Umstand
  13. das wird bestätigt durch ...
  14. das kann wohl als ... betrachtet werden
  15. es ist klar geworden, dass ...
  16. alles, worauf wir eingegangen sind, spricht für ...
  17. am ehesten mag einleuchten, dass ...
  18. daran ist abzulesen, dass ...
  19. man kann feststellen/konstatieren, dass ...
  20. man vermutet weiterhin/übrigens/im Übrigen
  21. um das Szenario nachzuzeichnen
  22. es wird seit langem vermutet
  23. man hält es sogar für möglich
  24. aller Wahrscheinlichkeit nach
  25. man kann sich denken
  26. gewiss hat das dazu beigetragen
  27. insbesondere der Umstand, dass ...
  28. das verschafft uns einen ungefähren Überblick
  29. dies gilt für uns heute ebenso wie damals
  30. allgemein gesprochen könnte das/ist das ein Anzeichen für ... sein
  31. vollends überzeugt der Fakt, dass ...
  32. sicher können wir nicht sein, doch höchstwahrscheinlich ...
  33. unserer Meinung nach
  34. es scheint offensichtlich
  35. die kompetentesten Gelehrten sind der Auffassung
  36. wir waren immer/einhellig der Meinung, dass ...
  37. was den Gedanken nahelegt
  38. die Funde führten zu der Ansicht
  39. daran kann man kaum noch zweifeln
  40. eines ist sicher
  41. diese Koinzidenz springt zu ehr ins Auge, um ein Zufall zu sein
  42. man könnt daraus den Schluss ziehen
  43. man kann daraus schließen
  44. der Umstand verweist darauf
  45. ... könnte dahinter stecken
  46. das belegt diese Hypothese eindeutig
  47. spektakuläre Indizien
  48. am ehesten leuchtet folgende Erklärung ein
  49. nach allem was man weiß muss diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden
  50. das Fehlen von konkreten Beweisen überrascht nicht
  51. es ist wahrscheinlich
  52. das wird als wahrscheinlich angesehen
  53. wir deuten diese wenigen Hinweise als ...
  54. das deutet man als Hinweis auf
  55. das verrät uns
  56. das fußt auf dem Gedanken
  57. es drängt sich auf
  58. der Gedanke drängt sich auf
  59. wir hegen den Gedanken
  60. es liegt auf der Hand
  61. das alles ist spekulativ, aber das Argument ist nicht von der Hand zu weisen
  62. mehrere Funde/Studien/Messungen legen nahe, dass ...
  63. eindeutig ist, dass ...
  64. wir neigen der Auffassung zu
  65. der Funde/Befund/Fakt scheint die These voll und ganz zu bestätigen
  66. das führt zu der Auffassung
  67. doch eins steht fest: ...
  68. beim jetzigen Stand der Forschung ist diese Erklärung zumindest einleuchtend
  69. Diese Frage ist auf dem besten Weg geklärt zu werden, auch wenn die Debatte dazu noch nicht vollständig abgeschlossen ist.
  70. diese Theorie scheint um so einleuchtender, wenn ...
  71. das untermauert unsere These
  72. es ist anzunehmen
  73. man kann sich denken
  74. wir sind uns sicher
  75. die Wissenschaftler sind sicher
  76. das scheint die These zu stützen
  77. so wird angenommen
  78. das wird ... zugeschreiben
  79. die Funde zeichnen ein etwas zusammenhängendes Bild
  80. ... liefert eine interessante Erklärung
  81. zufolge der Studie
  82. man zieht in Erwägung
  83. es wird erwogen
  84. dieser Hypothese zufolge
  85. das sind Anzeichen dafür
  86. diese Vorstellung begann sich durchzusetzen
  87. das erbrachte endlich den Beweis
  88. das war nicht das einzige Indiz, das in diese Richtung wies
  89. ein unmittelbarer Beweis ist ...
  90. nun erschien ... in einem neuen Licht
  91. das lässt sich am ehesten mit ... erklären
  92. als erste Antwort kommt einem in den Sinn, dass ...
  93. am Ende kamen sie zu dem Schluss, dass ...
  94. selbst wenn wir keine Gewissheit haben ist dennoch klar, dass ...
  95. es besteht nicht der Schatten eines Zweifels
  96. ein Beleg dafür
  97. manches deutet darauf hin
  98. der untrügliche Beweis
  99. heute haben wir Gewissheit
  100. der Gedanke ist naheliegend
  101. es ist naheliegend
  102. lassen wir unserer Phantasie feiern Lauf und stellen uns vor ...
  103. wir haben Grund zu der Annahme
  104. im Übrigen genügen ..., um uns zu überzeugen
  105. man muss also davon ausgehen
  106. es ist denkbar, dass ... auf ... zurückzuführen ist
  107. ... steht im Verdacht mit ... zusammenzuhängen
  108. das ist offensichtlich von großer Bedeutung für
  109. die Forscher haben einen Zusammenhang hergestellt zwischen ... und ...
  110. der hochgeachtete Forscher versuchte vor dem Hintergrund der ... einen Zusammenhang mit ... herzustellen
  111. eine einfache Erklärung ist ...
  112. er postulierte, dass ...
  113. nach seinem bahnbrechenden Artikel wurde ... unter einem neuen Blickwinkel betrachtet
  114. Studien belegen
  115. weitere Studien weisen alle in die gleiche Richtung
  116. bei der Beantwortung dieser Frage half ...
  117. eines ist jedoch klar ...
  118. die Untersuchungen legen nahe
  119. in der Tat ...
  120. für die Meisten steht das außer Frage
  121. wegen dieser Indizien kann man davon ausgehen, dass ...
  122. obwohl handfeste Daten fehlen
  123. ablesbar an
  124. belegen
  125. vermutlich
  126. mutmaßlich
  127. natürlich
  128. plausibel
  129. naheliegend
  130. unbestreitbar
  131. sicher
  132. sicherlich
  133. möglich
  134. könnte
  135. gewiss
  136. wahrscheinlich
  137. höchstwahrscheinlich
  138. sicherlich
  139. unbestreitbar
  140. zweifellos
  141. zweifelsfrei
  142. alternativlos
  143. offenkundig
  144. offenbar
  145. offensichtlich
  146. das zeigt
  147. zuschreiben
  148. einleuchten
  149. annehmen


G005

negative Formulierungen als Gegenrede

  1. nichts stützt die These, dass
  2. allerdings müsste erst noch bewiesen werden
  3. das ist zwar denkbar, doch es gibt keinerlei belastbare Indizien, die diese Hypothese stützen könnten
  4. dann wäre dieser Vorstellung hinfällig
  5. das ist möglich, aber unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass ...
  6. das scheint sehr unwahrscheinlich/weit hergeholt/ spekulativ
  7. dafür gibt es keinerlei Beweise
  8. das beweist eher das Gegenteil
  9. diese Interpretation passt nicht in das Konzept
  10. man kann/sollte daran Zweifel hegen
  11. dieser Schluss wäre voreilig
  12. man kann allenfalls auf eine zufällige Gleichzeitigkeit verweisen
  13. man darf nicht außer Acht lassen
  14. diese Erklärung wird von der Mehrheit der Forscher angezweifelt
  15. wenn weitere Daten bekannt werden, werden wir mehr darüber wissen
  16. das ist eine gewagte These
  17. es ist unmöglich das genau nachzuvollziehen
  18. dafür fehlt jeder konkrete Beweise
  19. diese Vorstellung wurde endgültig aufgegeben
  20. diese Vorstellung ist ein Anachronismus
  21. das steht im Widerspruch zu ...
  22. diese Theorie ist schlicht unglaubwürdig
  23. es besteht keine Aussicht das zu verifizieren
  24. der Schwachpunkt dieser Überlegung
  25. der dahinterliegende Kurzschluss
  26. diese Annahme ist einem unbewussten Vorurteil geschuldet
  27. obwohl der Gedankengang nachvollziehbar ist, wir er durch keinen (keinerlei) konkreten Fund (Fakten) bestätigt
  28. im Übrigen ist die Argumentation nicht stichhaltig, wenn man unterstellt, dass ...
  29. das ist höchst fraglich
  30. auch wenn diese Hypothese (auf den ersten Blick; für sich allein) einleuchtet
  31. warum also sollte man davon ausgehen?
  32. vielleicht war ja (auch) das Gegenteil der Fall
  33. das ist (höchst) problematisch
  34. wer kennt schon (diese genauen Gründe/Zahlen/Randbedingungen)
  35. man kann nicht umhin
  36. das ist ein nachvollziehbares Argument, das jedoch wenig überzeugt, da nichts darauf hinweise, dass ...
  37. das ist möglich, aber durch nichts bewiesen
  38. das ist noch lange kein Grund
  39. der seit langem bestehende wiss. Konsens wird damit de facto hinfällig
  40. diese These steht auf schwankenden Füßen
  41. diese These wurde jedoch nie wirklich bewiesen
  42. das erscheint abwegig
  43. diese höchst zweifelhafte Annahme
  44. das lässt die Vorstellung doch recht abwegig erscheinen, dass ...
  45. diese Vorstellung ist sicherlich teilweise übertrieben
  46. kann man das aber ernsthaft glauben?
  47. diese Auffassung gerät ins Wanken, wenn man bedenkt, dass ...
  48. solch ein Wischi-Waschi-Argument kann man nicht gelten lassen


G006

neutral, abwägende Formulierung

  1. beim jetzigen Stand der Forschung
  2. welche Verkettung von Umständen gewirkt haben könnte
  3. wir haben zu wenig Indizien
  4. die Frage ist immer noch offen
  5. diese Frage bleibt offen
  6. es ist unmöglich/schwer das Geschehen genau/ungefähr zurückzuverfolgen
  7. das kann zweierlei bedeuten: entweder ... oder aber ...
  8. wir haben keine Gewissheit
  9. auch wenn man ... annimmt, so ist ... nicht ...
  10. für andere ist das ...
  11. gleichwohl
  12. das Rätsel bleibt ungelöst
  13. diese Frage bleibt offen
  14. wir kennen die Antwort auf all diese Fragen nicht
  15. das zu beurteilen übersteigt (noch) unserer (heutigen) Möglichkeiten
  16. das beruht auf einer vorgefassten Meinung
  17. diese Vorstellung ist auf den ersten Blick einleuchtend, aber sie ist nicht überprüfbar
  18. dieser Argumentation ist oberflächlich betrachtet schlüssig, aber letztendlich ist diese Indizienkette nicht belegt
  19. das kann weder ausgeschlossen noch bewiesen werden
  20. bei näherer Betrachtung
  21. wie auch immer
  22. jedenfalls
  23. man kann nicht umhin
  24. das ist nicht bis ins letzte Detail geklärt
  25. so viel ist sicher
  26. damit allein kann es nicht erklärt werden
  27. zwar wissen wir nichts über, aber wie wir bei ... sehen, ...
  28. ohne diese Frage jemals jemals grundsätzlich zu behandeln
  29. bewiesen ist damit jedoch nichts
  30. um (mehr) Gewissheit zu erlangen, sind weitere Funde erforderlich
  31. wir wollen uns nicht in Spitzfindigkeiten verheddern
  32. eine generelle Aussage ist schwer zu treffen
  33. diese Annahme ist sehr wagemutig
  34. diese Theorie musste beiseite gelegt werden
  35. das ist noch nicht mal ansatzweise bewiesen
  36. Spekulation
  37. spekulativ


G007

Formulierungen und Argumente für eine affirmative, spekulative und autoritäre Beweisführung

  1. könnte
  2. man könnte
  3. wohl
  4. muss wohl
  5. könnte wohl
  6. offenbar
  7. vielleicht
  8. vermutlich
  9. es wird vermutet
  10. mit Sicherheit
  11. es wird behauptet
  12. warum sonst
  13. warum eigentlich nicht?
  14. hindeuten
  15. scheint
  16. überhaupt scheint
  17. vereinfacht dargestellt könnte es so gewesen sein: ...
  18. in groben Zügen könnte es so gewesen sein: ...
  19. dennoch muss es wohl so oder so ähnlich gewesen sein
  20. es muss etwas passiert sein
  21. Dank dieser Funde weiß man wenigstens so ungefähr
  22. die Funde deuten immer mehr darauf hin
  23. darin sind sich die meisten Forscher einig
  24. vor allem deutsche Forscher vertreten die Meinung
  25. nach Überzeugung des Autors
  26. es ist sicher, dass ...
  27. so nimmt man heute an
  28. das dürfte sich so erklären: ...
  29. das hat es schon immer gegeben
  30. im Allgemeinen wird angenommen
  31. die Wissenschaft ist sich heute sicher
  32. in Fachkreisen ist man dich einig
  33. die Wissenschaft hat einwandfrei nachgewiesen
  34. der anerkannte Spezialist Prof ... sieht das auch so
  35. man gewinnt den Eindruck
  36. das erweckt den Eindruck
  37. es muss wohl in dieser zeit gewesen sein
  38. es ist zwar nicht im Details erwiesen, ob es so war
  39. eine einleuchtende These
  40. immer hin ist das die einleuchtendste Erklärung
  41. das ist durchaus plausibel
  42. aller Wahrscheinlichkeit nach
  43. diese Ähnlichkeit kann kein Zufall sein
  44. es besteht ein Grund zur Vermutung
  45. vermutlich war es in der Vorgeschichte nicht anders
  46. das wird man annehmen dürfen
  47. das weist darauf hin
  48. ein erster Hinweis
  49. ein starkes Indiz
  50. eine logische Vermutung
  51. die wahrscheinlichste Annahme
  52. ein offensichtlicher Beweis
  53. eine sichere Spur
  54. das ist eine logische und plausible Begründung
  55. man darf annehmen
  56. das lässt erahnen
  57. bei genauer Betrachtung zeigt sich
  58. ein Zusammenhang dürfte schwerlich in Abrede gestellt werden
  59. diese Frage ist z. Zt. im Diskurs
  60. es wird diskutiert
  61. unstrittig ist
  62. nach allgemeiener Auffassung
  63. ... ist zu häufig/selten, als dass ...
  64. inzwischen nimmt man an, dass ...

G008

neutral, abwägende Formulierung

  1. trotz der weithin akzeptierten Modell sind noch viele Fragen zu Details ungeklärt
  2. man diskutiert jedoch auch andere Theorien
  3. ein Beweis steht noch aus
  4. Funde stehen noch aus
  5. es besteht noch Klärungsbedarf
  6. ausschließen lassen sich ebensowenig ...
  7. die vorläufige Antwort ist komplex
  8. vorerst unklar
  9. wie jede These, so fand auch diese ihren Widerspruch
  10. das konnte von der Wissenschaft noch nicht aufgeklärt werden
  11. eine Vermutung darüber anzustellen ist noch voreilig
  12. das ist nur ein theoretisches Gedankenspiel ohne jegliche materielle Belege
  13. wo genau das war weiß man nicht
  14. darüber wissen wir so gut wie nichts
  15. die Einzelheiten sind umstritten
  16. die Einzelheiten wurden noch nicht enträtselt
  17. wir wissen jetzt genau, wie wenig wir noch wissen
  18. für beides lassen sich Indizien anführen
  19. unklar
  20. die Farbgebung der Abb. entspringt künstlerischer Freiheit
  21. das ist weder bewiesen noch ausgeschlossen
  22. das Wissen um viele dieser Vorgänge ist noch sehr lückenhaft
  23. über die damit zusammenhängenden Fragen weiß man bis heute viel zu wenig, weil keine Funde vorliegen
  24. das ist schwer zu sagen
  25. die verschiedenen Theorien der Fachleute widersprechen sich
  26. genaue Angaben dazu können nicht getroffen werden
  27. wann das genau war lässt sich nicht festlegen
  28. es gibt aber auch eine zweite/andere mögliche Antwort
  29. beides scheint nicht zuzutreffen
  30. beides kann nicht gleichzeitig zutreffen
  31. abschätzen
  32. unter der Annahme, dass
  33. zwar muss man mit derartigen Hypothesen vorsichtig sein
  34. das gibt Anlass für viele Spekulationen
  35. man kann davon ausgehen, dass es bei ... ähnlich war
  36. in dieser Frage gibt es noch immer kaum handfeste Befunde
  37. begründete Spekulationen
  38. diese Vermutungen sind reine Spekulation
  39. das vermittelt den Eindruck
  40. das dürfte ... sein
  41. vermutlich
---
Zehnermeter ≈ Dutzende Meter
mehrere Hundertermeter


G009

Argumentum ad verecundiam
"der anerkannte Spezialist Prof ... sieht das auch so"
Ein argumentum ad verecundiam (lat. für „Beweis durch Ehrfurcht“) oder Autoritätsargument ist ein Argument, das eine These durch die Berufung auf eine Autorität, wie zum Beispiel einen Experten oder einen Vorgesetzten, beweisen will. Da Autorität als solche keine Garantie für Wahrheit ist, handelt es sich nicht um eine logisch zwingende Schlussfolgerung.
s kann grundsätzlich gerechtfertigt sein, bei der Entscheidung für oder gegen eine Behauptung auf die Meinung eines Experten zurückzugreifen, wenn man selbst über keine Einsicht oder gute Gründe verfügt. Dabei wird vorausgesetzt, dass mit dem Status der Expertise verbunden ist, dass die Expertise damit einhergeht, das der Experte seine Meinung überprüft und selbst über Gründe dafür verfügt bzw. sie in seiner Erfahrung bestätigt sieht. Davon zu unterscheiden ist eine bloß rhetorische Ausflucht zu „Autorität“, wo die spezifische Rechtfertigung einer strittigen Überzeugung zu leisten wäre oder wo zwischen dem Status der Autorität und dem sachlichen Gehalt der strittigen These kein Zusammenhang besteht. Die Berufung auf fremde Expertise setzt allerdings voraus, dass die anderen Beteiligten diese anerkennen – insofern handelt es sich um ein argumentum ad populum.
Ein Autoritätsargument muss, um zulässig zu sein, folgende Eigenschaften aufweisen:
  • Die Autorität ist vertrauenswürdig, weil sie sich bewährt hat.
  • Die Autorität wird korrekt zitiert.
  • Die Autorität hat Sachkompetenz im relevanten Sachgebiet.
  • Die allgemeinen Regeln der Argumentation wurden eingehalten.
Autoritäten, die die Gegenansicht vertreten, werden, statt sie einfach zu ignorieren, ebenfalls zitiert und widerlegt.

Wo diese Punkte nicht erfüllt sind, wird die Autorität unberechtigt angeführt und es handelt sich um ein Scheinargument. Der Verdacht, dass es sich zudem um einen beabsichtigten Trugschluss oder ein Sophisma handelt, liegt nahe.


G010

Argumentum ad populum
Argumentum ad populum (lateinisch argumentum ad populum ‚Beweisrede für das Volk‘) bezeichnet ein Scheinargument, bei dem etwas als wahr behauptet wird, weil es der Meinung einer relevanten Mehrheit von Personen, z. B. der öffentlichen Meinung, entspreche. Es ist eine Sonderform des Autoritätsarguments, bei dem eine Mehrheit als Autorität angeführt wird. Ein Sonderfall, dem von einigen eine hohe Glaubwürdigkeit zugesprochen wird, ist der consensus gentium.
Es handelt sich beim Argumentum ad populum um ein klassisches Scheinargument, denn auch Mehrheiten (sogar alle Menschen gemeinsam) können irren. Anders gesagt: Eine falsche Tatsache wird nicht plötzlich wahr, weil eine Mehrheit dafür gestimmt hat. Von Relevanz ist das Argument in der Praxis besonders in der Demokratietheorie, die Mehrheitsentscheidungen teilweise einen normativen Charakter zuspricht. Missverstanden wird diesbezüglich häufig auch das Prinzip der herrschenden Meinung bzw. des akademischen Konsens, da hier sprachlich suggeriert wird, dass über Wissenschaft per Abstimmung entschieden werden kann.
Im politischen Populismus wird die Beweiskraft des ad populum beansprucht, jedoch auch ohne dass sichergestellt wird, ob tatsächlich die Meinung einer deutlichen Mehrheit zu Grunde gelegt wird. Es ist allerdings kein zwingender Beweis. Wird es als solcher behandelt, so ist dies ein Fehlschluss.
"darin sind sich die meisten Forscher einig"

G011 - G020

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G011

Stand der Wissenschaft
Der Stand der Wissenschaft ist die wissenschaftstheoretische und philosophische Zusammenfassung der jeweils gegenwärtigen Erkenntnisse einer Wissenschaft oder aller Wissenschaften.
Der ideale Stand der Wissenschaft wird durch jede neue wissenschaftliche Erkenntnis direkt weiterentwickelt. Der allgemeine Stand der Wissenschaft ist von einzelnen Menschen nur in Grundzügen beschreibbar, für ihre eng begrenzte Einzelwissenschaft können gut informierte Wissenschaftler den Stand darstellen. Der Stand der Wissenschaft ergibt sich somit ständig neu aus einer Gesamtheit von Forschung, Publikationen und wissenschaftlicher Fachdiskussion (Vorträge auf Fachkongressen, interne Informationen, graue Literatur).
Dass es einen Stand der Wissenschaft zu einer Frage gibt und welcher dies ist, wird oft von den Wissenschaftlern des betreffenden Gebiets in Konsensverfahren festgestellt und berichtet. Dieser wissenschaftliche Konsens und dessen Kommunikation spielen eine bedeutende Rolle in der Öffentlichkeit und als Grundlage für politische und rechtliche Entscheidungen.
Anders als reines Glaubenswissen repräsentiert der Stand der Wissenschaft gültige, beweisbare und überprüfbare Erkenntnisse. Diese müssen sich zunächst von anderen Ausprägungen des Standes der Wissenschaft identifizierbar und erkennbar unterscheiden.
Zu entsprechenden Prüfungen gehören als erste grobe Filter zunächst elementare Methoden der Modellbildung und -validierung sowie elementare Methoden der Mathematik und der Informatik. Weiter folgen gültige Beweismethoden.
Die gültigen Beweismethoden sind in Philosophie und Erkenntnistheorie und Wissenschaftstheorie beschrieben. Sie heben Wissenschaft von pseudowissenschaftlichen Behauptungen, politischen und anderen Ideologien und von Meinungen ab. Der deduktive Beweis wird als strenger Beweis bezeichnet.Der Induktive Beweis ist indirekt, er muss durch die Zahl der überprüften Einzelfälle, also empirische Induktion erhärtet werden. Ein bekanntes Mittel zur Überprüfung wissenschaftlicher Hypothesen sind wiederholbare und verallgemeinerbare Experimente. Die schonungslose Kritik an bisheriger Erkenntnis ist im Gegensatz zu Pseudowissenschaft und anderen ideologischen Systemen wissenschaftsimmanent. Der Stand der Wissenschaft repräsentiert daher das gegenwärtige Wissen in überprüfbarer Beziehung zur Wirklichkeit. Daraus ergibt sich die besondere Bedeutung für Bildung, insbesondere aber für globale politische Entscheidungen und zukunftswichtige Technologien, auch für die öffentliche Diskussion und Wissensvermittlung, soweit sie Folgen für das Leben vieler Menschen haben. Beispiele: Medizin, Recht, Klimapolitik, Umwelttechnik, technische und soziale Risiken, Lebensmittelproduktion, Umgang mit Energiequellen, Friedensforschung, Meinungsbildung.
Es gibt Wesentlichen gibt es zwei Vorgehensweisen, durch die man belegen kann, dass man recht hat:
  • 1.) Die Gründe der gegnerischen Position werden angegriffen und es wird versucht zu zeigen, dass sie falsch sind. - Argumente ad rem (zur Sache)
  • 2.) Die Folgen der gegnerischen These oder der Gegner selbst werden unglaubwürdig gemacht oder es wird aufgezeigt, dass die These aus anderen Gründen nicht akzeptabel ist, auch wenn ihre Wahr- oder Falschheit nicht unmittelbar entschieden werden kann. - Argumente ad hominem (zum Menschen
Die direkte Widerlegung greift die These unmittelbar an und soll so zeigen, dass sie nicht wahr ist, entweder indem gezeigt wird, dass die Gründe der Behauptung falsch sind oder es werden die Gründe akzeptiert, aber bestritten, dass die Behauptung daraus folgert. Unter den letzten Fall fallen auch alle Angriffe auf die Form des Schlusses, die der Gegner zur Begründung seiner These liefert.
Die indirekte Widerlegung greift die These bei ihren Folgen an, d. h. weist nach, dass die These nicht akzeptabel ist, weil ihre Konsequenzen bekannten Wahrheiten oder auch nur allgemein akzeptierten Gemeinplätzen widersprechen. Bei der indirekten Widerlegung unterteilt Schopenhauer in Apagoge und Instanz:


G012

Wissenschaftlicher Konsens
Der wissenschaftliche Konsens ist die weitgehende Übereinstimmung im Fachkreis, was Stand der Wissenschaft ist: die auf einer soliden Basis hochwertiger Belege diskutierte und wohlüberlegt formulierte Antwort auf eine Fragestellung, die so akzeptierte Gültigkeit einer Hypothese oder Theorie. Ein Konsens ist nicht zu verwechseln mit einem Dogma, da ein Konsens sich verändern oder umgestoßen werden kann, wenn neue gewichtige Erkenntnisse dies erforderlich machen. Die Tatsache, dass es einen wissenschaftlichen Konsens gibt, ist aber keine Gewähr für den Wahrheitsgehalt des Standes der Wissenschaft. Ein Konsens entsteht oft informell und wird normalerweise zunächst nicht festgehalten, auch wenn er später in Lehrbüchern auftaucht. Es gibt aber auch Fälle von einem dokumentierten Konsens. Dieser ist z. B. wichtig für politische oder rechtliche Entscheidungen sowie für die Öffentlichkeit und für Fachleute, die den Stand der Wissenschaft in die Praxis umsetzen bzw. anwenden müssen, zum Beispiel in der Medizin.
In der Regel ist es, um von einem wissenschaftlichen Konsens zu sprechen, nicht notwendig, dass sämtliche Wissenschaftler des Gebiets ihm zustimmen oder wenigstens nicht widersprechen. Je nach Bereich und Zweck, für den der Konsens ermittelt wird, kann eine Mehrheitsmeinung genügen; ein Konsens kann aber auch nahezu einhellig sein. Man spricht auch von einem Grad des Konsenses. Ein Konsens ist somit nicht mit Einstimmigkeit zu verwechseln, da es praktisch immer einzelne Personen mit abweichender Meinung gibt, die von ihrer Ansicht nicht abweichen wollen oder können.
Außenseiter- und Minderheitenmeinungen werden nicht als Grund angesehen, nicht von einem wissenschaftlichen Konsens zu sprechen. Eine skeptische Grundhaltung und Dissens spielen für den Fortschritt der Wissenschaft eine entscheidende Rolle. Das Kritisieren, Prüfen, Verbessern und Verwerfen von Hypothesen und das Formulieren alternativer Erklärungen sind Motor der wissenschaftlichen Erkenntnis.
Das Vorhandensein einer aktiven, abweichenden Minderheit kann den Konsens sogar stärken kann, weil es ein Zeichen dafür ist, dass der Stand der Wissenschaft weiter unter die Lupe genommen wird. Das Vernachlässigen und Verdrängen von kritisierenden Einzelstimmen kann dazu führen, dass der wissenschaftliche Fortschritt erstarrt und an fehlerhaften Theorien festhält.
Dissens kann aber auch schädlich sein, sowohl nach außen, indem etwa wichtige politische Entscheidungen verzögert werden, als auch im Innern der Wissenschaft, indem Wissenschaftler von nicht weiterführenden Einwänden und Forderungen in ihrer Forschung stark behindert werden, auf Druck bestimmte Themen vermeiden oder ihre Ergebnisse nur abgeschwächt vertreten. Beispiele sind „konstruierte Zweifel“ durch die Tabakindustrie oder die organisierte Klimaskepsis.
Lehrmeinung
Als Lehrmeinung wird das bezeichnet, was als aktueller Stand der Wissenschaften, einer Religion oder einer Weltanschauung angesehen wird. Eine grundlegende und als nicht verhandelbar angesehene Lehrmeinung nennt man Dogma. In den Wissenschaften wird die aktuelle Lehrmeinung als Stand der Wissenschaft oder Stand der Forschung bezeichnet.
Der Stand der Wissenschaft ändert sich durch Falsifikation vorhandener Annahmen (Aussagen, Thesen, Hypothesen, Theorien) oder Methoden, die durch solche ersetzt werden, die sich besser bewähren. Dagegen findet eine Änderung durch eine wissenschaftliche Revolution statt, wenn ein neues Paradigma gefunden wird, das Forschungsprobleme besser löst als das alte.
Die gegenwärtige Lehrmeinung kann durchaus hinter einen bereits zu einem früheren Zeitpunkt erreichten Wissensstand zurückfallen – insbesondere dann, wenn von außen ideologischer Druck auf die Wissenschaft und die Wissenschaftler ausgeübt wird.


G013

Scheinargumente
Wer ein Argument für oder gegen eine Position vorlegt, sollte nur solche Gründe verwenden, die Belege für die Wahrheit der Schlussfolgerung bieten
Wer ein Argument für oder gegen eine Position vorlegt, sollte versuchen, relevante und akzeptable Gründe der richtigen Art anzubieten, die in ihrer Gesamtheit in Zahl und Gewicht ausreichen, um die Zustimmung zur Schlussfolgerung zu rechtfertigen.
Wer ein Argument für oder gegen eine Position vorlegt, sollte in dieses Argument eine wirksame Widerlegung jeder zu erwartenden ernsthaften Kritik einschließen, die gegen das Argument selbst oder gegen die Position vorgebracht werden könnte, die es unterstützt.
Argumentum a tuto: Das ist der Appell, sich einer unbelegten These allein schon darum anzuschließen, weil man damit auf jeden Fall „auf der sicheren Seite“ sei. - Beispiel: „Wenn du an Gott glaubst, obwohl er nicht existiert, verlierst du nichts. Wenn er aber existiert, sicherst du dir mit deinem Glauben die Erlösung.“
Traditionsargument: Der Anspruch, dass eine Aussage wahr ist, schon allein, weil sie in Bezug zu einer Tradition steht. - Beispiel: Homosexuelle hatten noch nie in der Geschichte das Recht zu heiraten; die gleichgeschlechtliche Ehe ist darum falsch und wir sollten sie nicht einführen.“
Argumentum ad baculum: Der Appell, eine These als wahr zu akzeptieren, weil anderenfalls Nachteile drohen. - Beispiel: „Wenn wir kapitulieren, werden wir niedergemetzelt.“
Argumentum ad consequentiam: Die Behauptung, dass eine These wahr bzw. unwahr ist, weil dies mit erwünschten bzw. unerwünschten Konsequenzen verbunden wird. - Beispiel: „Ohne Glauben an Gott hätte das Leben überhaupt keinen Sinn.“
Argumentum ad crumenam: Der Anspruch, dass eine Behauptung allein darum schon wahr (unwahr) ist, weil die Referenzperson (nicht) reich ist. - Beispiel: „Wenn deine Geschäftsidee so gut ist – warum bist du dann nicht reich?“
Argumentum ad hominem: Ein Angriff auf eine Position oder These eines Streitgegners, der mit einem Aspekt seiner Person begründet wird. - Beispiel: „Du sagst das nur, weil Ihr Euch kennt.“
Argumentum ad iudicium: Die Behauptung, dass eine These wahr (unwahr) sei, weil sie dem gesunden Menschenverstand entspreche (widerspreche). - Beispiel: „Jedem denkenden Menschen sollte einleuchten, dass eine Spezies durch Evolution laufend immer besser wird.“
Argumentum ad novitatem: Die Behauptung, dass eine Sache gut ist, nur weil sie neu und modern ist. - Beispiel: „Wenn du abnehmen willst, solltest den aktuellen Diät-Trends folgen. Die funktionieren immer am besten.“
Argumentum ad oculos (offensichtlich): Die Behauptung, dass eine These wahr sei, weil dies für jedermann offen zutage liege. - Beispiel: „Man muss sich nur die Schulhöfe ansehen, um zu erkennen, wie die Gewalttätigkeit auch bei Kindern zugenommen hat.“
Argumentum ad populum: Die Behauptung, dass eine These wahr sei, weil sie der öffentlichen Meinung entspricht. - Beispiel: „So viele Menschen kaufen eine Reisegepäckversicherung. Daran kann man sehen, dass die wirklich wichtig ist.“
Argumentum ad temperantiam: Die Behauptung, dass eine Sache allein deshalb gut sei, weil sie den „goldenen Mittelweg“ markiere. - Beispiel: „Eine Frau sollte es mit der Emanzipation auch nicht übertreiben.“
Argumentum ad verecundiam: Die Behauptung, dass eine These wahr sei, weil eine Autorität (z. B. ein Experte) sie ebenfalls unterstützt. - Beispiel: „Vier von fünf Zahnärzten empfehlen diese Zahnpastamarke.“
Argumentum e consentium gentium: Die Behauptung, weil eine These wahr sei, weil sie einem Consensus gentium entspreche, also einer Auffassung, in der alle Menschen sich einig seien. - Beispiel: „Alle Kulturen kennen irgendeine Form von Schöpfungsgeschichte. Also ist die Welt nicht einfach da, sondern wurde geschaffen.“
Bulverism: Der Versuch, ein Argument des Diskussionsgegners dadurch zu diskreditieren, dass diesem verdeckte Motive zugeschrieben werden („Psychologisieren“). Dabei wird unterstellt, dass ein parteiischer Verstand keine wahre Aussage hervorbringen könne. - Beispiel: A: „Aus vielerlei Gründen funktioniert der Sozialismus nicht so gut wie der Kapitalismus.“; B: „Das glaubst du nur, weil du reich bist. Im Grunde willst du keinen Sozialismus, weil du dadurch Geld und Privilegien verlieren würdest.“
Dammbruchargument: Die Bekräftigung der Kritik an einer kleinen Sache nicht durch sachliche Begründung, sondern durch die Prognose, dass die Sache trotz ihrer Geringfügigkeit große und unaufhaltsam eskalierende unerwünschte Folgen haben werde. - Beispiel: „Reich jemandem den kleinen Finger, so wird er die ganze Hand nehmen.“
Genetischer Fehlschluss: Die Behauptung, dass eine Sache gut (schlecht) sei, weil ihr (tatsächlicher oder unterstellter) historischer Ursprung gut (schlecht) war. - Beispiel: „Du wirst nach der Heirat doch wohl nicht einen Ehering tragen wollen! Weißt du nicht, dass dieser Brauch darauf zurückgeht, dass Frauen von ihren Männern in Ketten gehalten wurden?“
Strohmann-Argument: Die falsche Annahme oder Unterstellung, eine Äußerung des Gesprächspartners sei Ausdruck einer extremen Position und bedürfe darum einer entsprechend zugespitzten Kritik. - Beispiel: Person A: „Unsere Schule wird ins Winterkonzert auch einige Lieder aufnehmen, die keine Weihnachtslieder sind.“ Person B: „Ihr werdet keine Ruhe geben, bis Weihnachtslieder auch im Radio nicht mehr gespielt werden dürfen!“
Whataboutism ("und was ist damit?"): Der Versuch, eine Kritik, die der Diskussionsgegner an einer Sache übt, dadurch zu diskreditieren, dass an eine andere Sache, die dem Diskussionsgegner (erklärtermaßen oder vermutlich) lieb ist, derselbe Vorwurf gerichtet wird. - Beispiel: Person A: „In Russland werden immer wieder die Menschenrechte verletzt.“ Person B: „Und was ist mit Guantanamo? Da lässt die amerikanische Regierung foltern.“


G014

Menschenaffe, Affenmensch,
Urmensch, Höhlenmensch, Steinzeitmensch
Vormensch, Frühmensch, Jetztmensch
Dieser deutschen Bezeichnungen werden wesentlich seltener benutzt, als lateinischen Bezeichnungen.
Die deutschen Bezeichnungen sind nicht immer ganz deckungsgleich mit den lateinischen Bezeichnungen. Beispielsweise gibt es für Höhlenmenschen gar keine lat. Bezeichnung.
Menschenaffe sind dem Menschen biologisch ähnliche Affen, die sich besonders dadurch auszeichnet, dass ihnen ein Schwanz als Balanceorgan fehlt und die gewissermaßen als Ersatz eine hohe Gelenkigkeit ihrer Extremitäten für das Baumhangeln ausgebildet haben.
Menschenaffen
Die Menschenaffen oder Hominidae, eingedeutscht auch Hominiden, sind eine Familie der Primaten. In dieser werden vier heute lebende Gattungen mit acht anerkannten rezenten Arten zusammengefasst:
Stammbaum der Menschnaffen
  • Gorillas mit
    • Westlicher Gorilla
    • Östlicher Gorilla
  • Homo mit
    • Mensch
  • Orang-Utans mit
    • Sumatra-Orang-Utan
    • Tapanuli-Orang-Utan
    • Borneo-Orang-Utan
  • Schimpansen mit
    • Gemeiner Schimpanse
    • Bonobo oder Zwergschimpanse
Gorilla, Orang-Utan, Schimpanse, Bonobo
Zu den Menschenaffen gehören auch die ausgestorbenen, fossilen Vorfahren der acht rezenten (= jetzt lebenden) Arten.


Gorillas
Gorilla
Gorilla: Berggorilla, Flachlandgorilla, wiss. Bezeichnung: Gorilla gorilla (= Westlichen Gorilla); Gorilla beringei (= Östlichen Gorilla)
Die Gorillas (Gorilla) sind eine Primatengattung aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Sie sind die größten lebenden Primaten und die ausgeprägtesten Blätterfresser unter den Menschenaffen. Sie sind durch ihr schwarzgraues Fell und den stämmigen Körperbau charakterisiert und leben in den mittleren Teilen Afrikas. Wurden früher alle Tiere zu einer Art zusammengefasst, so unterscheiden jüngere Systematiken zwei Arten mit jeweils zwei Unterarten: den Westlichen Gorilla (G. gorilla), der in den Westlichen Flachlandgorilla (G. g. gorilla) und den Cross-River-Gorilla (G. g. diehli) aufgeteilt wird, und den Östlichen Gorilla (G. beringei), bei dem zwischen dem Östlichen Flachlandgorilla (G. b. graueri) und dem Berggorilla (G. b. beringei) unterschieden wird.
ein Silberrücken im Zoo
Silberrücken
Das Gesicht, die Ohren, die Handflächen und Fußsohlen sowie bei älteren Gorilla-Männchen die Brust sind unbehaart. Dafür entwickelt sich bei älteren Männchen ein silbergraues Rückenfell, weswegen sie auch als Silberrücken bezeichnet werden.
Als Silberrücken wird ein erwachsener männlicher Gorilla etwa ab dem 12. Lebensjahr wegen seines charakteristischen silbrig-grauen Fells bezeichnet.
Die Lebenserwartung in der Wildnis liegt bei 35 bis 40 Jahren, das älteste Tier in menschlicher Obhut – Ozoum (Ozzie) im Zoo von Atlanta – ist 59 Jahre alt (Stand 2020).
Orang-Utan (Mutter mit Baby)
Orang-Utans
Die Orang-Utans (Pongo) sind eine Primatengattung aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Von den anderen Menschenaffen unterscheiden sie sich durch ihr rotbraunes Fell und durch ihren stärker an eine baumbewohnende Lebensweise angepassten Körperbau. Sie leben auf den südostasiatischen Inseln Sumatra und Borneo; die Bestände beider Inseln werden heute als drei getrennte Arten geführt: Borneo-Orang-Utan (Pongo pygmaeus), Sumatra-Orang-Utan (Pongo abelii) und der Tapanuli-Orang-Utan (Pongo tapanuliensis).
Die Bezeichnung „Orang-Utan“ stammt von den malaiischen Wörtern „orang“ (Mensch) und „utan“ oder „hutan“ (Wald) und bedeutet demzufolge „Waldmensch“. In europäischen Sprachen erschien dieser Name erstmals 1631. Laut Brehms Tierleben behaupten „die Javaner ..., dass die Affen wohl reden könnten, wenn sie nur wollten, es jedoch nicht täten, weil sie fürchteten, arbeiten zu müssen.“
Das Verbreitungsgebiet der Orang-Utans ist seit dem Pleistozän stark zurückgegangen. Heute sind alle drei Arten stark bedroht. Die Gründe dafür liegen in erster Linie in der Zerstörung ihres Lebensraumes, daneben in der Bejagung und im Handel – insbesondere mit Jungtieren. Verschärft werden diese Faktoren durch die langsame Reproduktionsrate der Tiere.
Hauptbedrohung stellt heute die Zerstörung ihres Lebensraumes dar. In großem Ausmaß werden Wälder gerodet, einerseits zur Holzgewinnung, andererseits zur Errichtung landwirtschaftlich genutzter Flächen. Neuerdings gefährdet die starke Nachfrage nach Palmöl zunehmend die Habitate der Orang-Utans. Malaysia und Indonesien, die beiden Länder, in denen Orang-Utans leben, zählen zu den Hauptproduzenten dieses Produktes.
Die Bejagung stellt einen weiteren Faktor dar. In manchen Gegenden – etwa im Inneren Borneos – wird ihr Fleisch gegessen. Darüber hinaus werden sie mancherorts gezielt verfolgt, wenn sie auf der Nahrungssuche in Obstplantagen eindringen.

G015

Gemeiner Schimpanse
Gemeine Schimpansen
Der Gemeine Schimpanse, auch Gewöhnlicher Schimpanse oder einfach nur Schimpanse genannt (Pan troglodytes), ist eine Primatenart aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Zusammen mit dem Bonobo (Zwergschimpansen) bildet er die Gattung der Schimpansen (Pan). Beide Spezies sind die biologisch engsten Verwandten des Menschen. Der Schimpanse ist robuster gebaut als der Bonobo und hat ein größeres Verbreitungsgebiet, das sich über weite Teile des mittleren Afrika erstreckt.
Bonobos
Bonobo
Der Bonobo [boˈnoːbo][1] oder Zwergschimpanse (Pan paniscus) ist eine Primatenart aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Gemeinsam mit seiner Schwesterart, dem Gemeinen Schimpansen, bildet er die Gattung der Schimpansen (Pan). Beide Spezies sind die biologisch engsten Verwandten des Menschen. Der Bonobo unterscheidet sich äußerlich vom Gemeinen Schimpansen durch deutlich längere Beine, rosa Lippen und ein dunkleres Gesicht. Daneben gibt es zahlreiche weitere physische Unterschiede und im Verhalten. Die Bezeichnung Zwergschimpanse ist irreführend, denn beide Schimpansenarten sind annähernd gleich groß.
Schimpansen
Skelett eines Schimpansen
Die Schimpansen (Pan) sind eine Gattung aus der Familie der Menschenaffen (Hominidae). Schimpansen sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen und bewohnen das mittlere Afrika. Zur Gattung zählen zwei Arten: der Gemeine Schimpanse (Pan troglodytes), der häufig auch nur „Schimpanse“ genannt wird, und der Bonobo oder Zwergschimpanse (Pan paniscus). Die beiden Arten haben sich aus gemeinsamen Vorfahren entwickelt, nachdem der Kongo-Fluss vor rund 1,7 Millionen Jahren eine natürliche Grenze zu bilden begann und die Schimpansen-Populationen links und rechts des Flusses voneinander getrennt wurden.[1]
Gemeine Schimpansen erreichen eine Kopfrumpflänge von 64 bis 94 Zentimetern, wie alle Menschenaffen sind sie schwanzlos. Stehend werden sie zwischen 1 und 1,7 Metern hoch. Männchen erreichen ein Gewicht von 34 bis 70 Kilogramm und sind damit deutlich schwerer als Weibchen, die zwischen 26 und 50 Kilogramm erreichen. Tiere in Gefangenschaft können schwerer werden und 80 Kilogramm wiegen. Das Fell ist schwarz oder dunkelbraun gefärbt.
Die Arme sind deutlich länger als die Beine, die Spannweite zwischen den ausgestreckten Armen ist um die Hälfte größer als die Höhe des Tiers. Die Hände sind durch die langen Finger und die vergleichsweise kurzen Daumen charakterisiert, bei den Füßen ist die erste Zehe wie bei den meisten Primaten opponierbar.


G016

Menschenaffe, Affenmensch,
Urmensch, Höhlenmensch, Steinzeitmensch
Vormensch, Frühmensch, Jetztmensch
Affenmensch
Affenmensch ist die umgangssprachliche Bezeichnung für ausgestorbene Vertreter der Frühmenschen (Homini), im Umfeld des Australopithecus, die sowohl Merkmale moderner Menschen wie auch Merkmale der Menschenaffen aufweisen
Die von Ernst Haeckel postulierte Übergangsform zwischen den Menschenaffen und dem Menschen benannte dieser selbst mit ‚Pithecanthropus alalus‘, der noch nicht sprachbegabte Affenmensch.
Den hypothetischen Urmenschen nannte Ernst Haeckel ‚Homo primigenius oder Pithecanthropus primigenius‘, wobei er einen gleitenden Übergang von hypothetischen ‚Affenmenschen (Pithecanthropi)‘ zu sprachlosen ‚Urmenschen (Alali)‘ vermutete.
Die früher als Java- oder Affenmensch (Pithecanthropus) bezeichneten Hominiden werden heute systematisch in den Formenkreis des Homo erectus gestellt.
Der Begriff Affenmensch wird im Wissenschaftsbereich nicht mehr gebraucht, da er unterschiedliche Dinge bezeichnen kann:
  • 1.) Ein Affenmensch ist ein Wesen, das typisch menschliche Merkmale und solche anderer Affen in sich vereint bzw. vereinen soll
  • 2.) Affenmensch ist die wörtliche Übersetzung der ehemaligen Gattung Pithecanthropus, deren Fossilien heute zur Art Homo erectus gerechnet werden. Die damaligen Funde in Java werden heute als Java-Mensch bezeichnet.
  • 3.) Affenmensch ist eine umgangssprachliche Beschreibung für frühe Verwandte des anatomisch modernen Menschen, die heute als Australopithecinen bezeichnet werden.
  • 4.) Auch das zweibeinige behaarte Fabelwesen des Himalaya - Yeti oder Schneemensch - wurde als Affenmensch bezeichnet. Ebenso Bigfoot (engl. „Großfuß“), ein humanoider Kryptid der nordamerikanischen Folklore von erheblicher Größe, mit überdimensionalen Füßen und starker Fellbehaarung, der in fast allen Gebirgen der USA und Kanadas, insbesondere in den Rocky Mountains und den Appalachen, gesichtet worden sein soll.
Den Begriff Affenmensch sollte man also lieber nicht verwenden, außer vielleicht in Kinderbüchern.
Aber die wissenschaftliche Bezeichnung für Mensch und für Affe sollte man sich merken, da sie immer wieder auftauchen:
  • Affe: altgriechisch: πίθηκος, ausgesprochen: píthēkos; Beispiel: Aus­t­ra­lo­pi­the­cus (= südlicher Affe; Südaffen) (lat. australis = „südlich“; z.&nbspB. Australien = Südkontinent)
  • Mensch: altgriechisch: ἄνθρωπος, ausgesprochen: ánthrōpos; Beispiel: Anthropologie = Menschernkunde = Wissenschaft vom Menschen, seinem Wesen und seiner Entwicklung
Pithecanthropus = píthēkos + ánthrōpos = Affe + Mensch = Affenmensch
Anthropopithecus = ánthrōpos + píthēkos = Mensch + Affe = Menschenaffe
Menschenaffen sind Affen mit einigen menschlichen Zügen
Affenmenschen sind Menschen, die noch einige Merkmale von Affen haben


Lateinisch:
Mensch: lateinisch: homo
Affe: lateinisch: simia
Das Wort simia ist ziemlich unbekannt.
Am bekanntesten ist noch der Begriff Siamesische Zwillinge. Das hat allerdings überhaupt nichts mit siam = Mensch zu tun, sondern mit Thailand. Siam ist der Name für das Kerngebiet Thailands, in dem seinerzeit das „Königreich Sayam“ existierte. Die in Siam (heute Thailand) geborenen Brüder Chang und Eng Bunker (1811–1874) waren zusammengewachsen. Auf sie geht die Bezeichnung Siamesische Zwillinge zurück.
Die Affenpocken hatten früher die Bezeichnung Orthopoxvirus simiae. Das ist eine Viruserkrankung bei Affen, die auf den Menschen übertragbar ist (Zoonose). Die Affenpocken lösen beim Menschen eine milde pockenähnliche Erkrankung aus, können aber auch tödlich verlaufen. In Deutschland besteht für Affenpocken Anzeigepflicht nach dem Tiergesundheitsgesetz (= TierGesG).
Der Herpesvirus bei Affen heißt Herpesvirus simiae (simiae = des Affen). Dieser Herpesvirus löst bei Affenspezies als seinen natürlichen Wirten keine oder nur milde Symptome ähnlich einem Herpes labialis (= Lippenherpes) aus. Wird das Herpesvirus simiae jedoch auf den Menschen übertragen, so kann es zu einer sehr schweren, meist tödlichen Erkrankung kommen, dem Herpes B.


G017

Menschenaffe, Affenmensch,
Urmensch, Höhlenmensch, Steinzeitmensch
Vormensch, Frühmensch, Jetztmensch
Urmensch
Der Urmensch ist in der Anthropologie (= Menschenkunde) der Vertreter der frühesten Entwicklungsstufe des Menschen, aus der heraus sich alle anderen Menschen entwickelt haben.
Urmensch ist ein Oberbegriff für ausgestorbene Vertreter der Gattung Homo in der älteren Urgeschichte, die im geologischen Zeitalter des Pleistozäns gelebt haben. In der Zuschreibung zu konkreten Arten in der Stammesgeschichte des Menschen wird die Bezeichnung uneinheitlich verwendet, weshalb sein Gebrauch im wissenschaftlichen Bereich vermieden werden sollte.
Die ausgestorbenen Arten der Gattung Homo nennt man „Urmenschen“. Beispiele: Neandertaler, Heidelbergmensch.
In Kinderbüchern wird oft von Urmenschen als Synonym für Neandertaler gesprochen.
Das Präfix "Ur-" bedeutet in Zusammensetzungen: zuerst, ursprünglich, unverfälscht, im Ausgangszustand, vor langer Zeit existent, weit zurückliegend.
Beispiele: Urweinwohner, Urwald, Ur- und Frühgeschichte, Urknall, Urchristen, Urheimat, Urheber, Ursache, Urzustand, Urgroßwater, uralt, urplötzlich
NICHT aber: Urteil, Urne, Ural
Uhrzeit ≠ Urzeit


Höhlenmensch
Höhlenmenschen sind Vertreter der prähistorischen, in Höhlen lebenden Menschen
Ein Höhlenmensch ist der Bewohner einer Höhle oder eines Abri. Das Wort war insbesondere im 19. Jahrhundert als Synonym für die Urmenschen gebräuchlich.
Abri = Felsüberhang (Pl.: Felsüberhänge), Unterstand (Pl.: Unterstände), Halbhöhle, Felsdach, Felsnische, Felsvorsprung
Der Begriff Höhlenmensch entstand, weil man in Höhlen gut erhaltene Höhlenmalereien aus der Steinzeit entdeckte. Daraus war fälschlicherweise gefolgert worden, dass die Urmenschen in Höhlen lebten.
In der Geschichte gab es weltweit viele Beispiele für in den Fels gegrabene, gehauene oder gebaute menschliche Behausungen, Klöster oder Tempel. Für eine Liste siehe: Wohnhöhle


Eremitage (Bretzenheim)
:
Höhlenwohnungen Langenstein, Halberstadt, 1787
:
Meteora, Griechenland
:
Mesa-Verde-Nationalpark, USA
Mesa-Verde-Nationalpark, USA
Felsenkirchen von Lalibela, Äthioien
Felsenkloster, Bulgarien
Wenn in nicht-wissenschaftlichen Veröffentlichungen, z.&nbsp:B. Kinderbüchern von Höhlenmenschen die Rede ist, dann sind jedoch „Urmenschen“ gemeint, die gerne auch mal mit einer Keule und einem umgehängten Leoparden-Fell gezeichnet werden, im Stil der "Familie Feuerstein" (englisch The Flintstones) aus der gleichnamigen Zeichentrickserei und dem gleichnamigen Film. Am besten noch zusammen mit Dinosaurien, die in Wirklichkeit jedoch 66 Mill. Jahre vorher ausgestorben waren.
Nach anfänglicher wissenschaftlicher Verwendung des Begriffs "Höhlenmensch" wurde dieser Begriff verworfen.
In der Umgangssprache jedoch blieb der Typus Höhlenmensch auch nach dem Verschwinden aus archäologischer Fachliteratur fest verankert im Genre der „Fiction préhistorique“, den besonders in Frankreich beliebten Fantasyromanen und -filmen mit Handlungen aus urgeschichtlicher Zeit. Die US-amerikanische Filmkomödie Caveman – Der aus der Höhle kam (1981) bedient die daraus erwachsenen Klischees.
Umgangssprachlich wird die Bezeichnung Höhlenmensch bis heute auf Menschen mit archaischen bzw. ausgeprägt schlechten Umgangsformen angewandt.
Umgangssprachlich wurde das Wort Höhlenmensch im Deutschen oft abwertend als Bezeichnung einer „niederen“ kulturellen Evolutionsstufe verwendet. Im heutigen Sprachgebrauch ist jedoch eine wertneutrale Verwendung zu verzeichnen.
Von den Anfängen der prähistorischen Archäologie bis ca. 1930 wurde der Begriff "Höhlenmensch" verwendet.
In der seit etwa 1860 einsetzenden Paläolithforschung lag dem Begriff die aus Grabungsbeobachtungen abgeleitete Tatsache zugrunde, dass die meisten altsteinzeitlichen Siedlungen in Höhlensedimenten sowie in Abris gefunden wurden. 1899 wurde das Fossil Cro-Magnon I als Typusexemplar für die von ihm vorgeschlagene Art Homo spelaeus („Höhlenmensch“) benannt.
Speläologie (lateinisch spelaeum ‚Höhle) ist der Fachbegriff für Höhlenforschung/Höhlenkunde.
Besonders die in der Höhle von Altamira und anderen Höhlen um 1900 wissenschaftlich akzeptierten jungpaläolithischen Höhlenmalereien befestigten das Bild der Höhlen als Kultzentren. Das einseitige Bild vom höhlenbewohnenden Urmenschen wurde erst im 20. Jahrhundert relativiert, als mehr und mehr Freilandfundplätze der Altsteinzeit entdeckt wurden.
Eine typische Definition der zeitgeschichtlichen Vorstellung aus Jahre 1889 lautet: „Als nach Ablauf der Eiszeit die Wärme wieder zunahm, wurde der Höhlenmensch abgelöst durch den Menschen der neolithischen Zeit, der aus Asien kam und nie mehr ganz verdrängt wurde.“
Noch in den 1930er Jahren wurde dem Höhlenmensch der mit der menschlichen Höherentwicklung folgende „Kulturmensch“ mit Tugenden wie Hausbau und Landwirtschaft gegenübergestellt. Als Wohnort wurden nicht nur Felshöhlen, sondern auch Erdhöhlen postuliert.
Warum ist es eine gute Idee in Höhlen zu leben?
Der Mensch ist der Witterung (Regen, Schnee, Wind) nicht so ausgesetzt.
Der Raum kann durch ein Feuer erwärmt werden.
Man ist gegen fast alle Seiten geschützt. Nur der Eingang muss bewacht werden. Vielleicht kann der Eingang durch eine Barrikade aus Steinen oder Holz während der Nachtzeit versperrt werden. Wenn der Eingang der Höhle schon an einer erhöhten, nur schwer zugänglichen Stelle liegt, dann ist die Höhle noch sicherer gegen wilde Tiere zu verteidigen. Denkbar ist, dass zur Nacht die Zugangsleiter hochgezogen wird.
Warum ist es eine schlechte Idee in Höhlen zu leben?
Ein Feuer erwärmt eine Höhle nicht wirklich. In den alten Ritterburgen war man wegen der dicken Steinmauern nicht in der Lage eine im Winter halbwegs erträgliche Temperatur mit Hilfe der Kaminfeuer zu erreichen.
Kemenate: Eine Kemenate (auch Kemnad; lateinisch caminus = Ofen, Feuerstätte, Kamin; caminata = beheizbarer Wohnraum) ist ein Kaminraum.
Die frühe „burgenkundliche“ Literatur des 19. Jahrhunderts sah in der Kemenate einen mittels Kamin oder Kachelofen beheizbaren Wohn- und Arbeitsraum in einer Burg.
Die Kemenate war oft der einzige beheizbare Raum (oder Trakt) einer Burg und wohl zumeist den adligen Burgherren und ihren Familien (und vermutlich auch Kranken) vorbehalten, Doch während der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts wurde der Terminus Kemenate in Zusammenhang mit dem Minnesang und Idealbildern von mittelalterlichen Burgen gebracht. Die Kemenate wurde nun im Sinne von Frauengemach interpretiert, was aber keinen historischen Anhaltspunkt hat.
Also durch das Feuer dürfte es in einer Höhle nicht wesentlich wärmer geworden sein als im Freien. Noch zumal viele Höhlen nicht nur einen einzigen Raum haben, sondern oft durch Felsspalten oder breitere Durchgänge mit tiefer gelegenen Höhlensystemen verbinden sind. Dann dürfte es wie Hechtsuppe gezogen haben. Das hatte dann vielleicht den Vorteil, dass die Höhlenmenschen nicht am Rauch erstickt sind, denn ohne Abzug wäre der Rauch das nächste Riesenproblem gewesen.
Aber das größte Problem wäre der "Besuch" von Raubtieren gewesen. Der Höhlenbär hat nicht ganz umsonst seinen Namen erhalten.
Der Höhlenbär (Ursus spelaeus; lateinisch spelaeum ‚Höhle) ist eine ausgestorbene Bärenart der letzten Kaltzeit. Die Bezeichnung Höhlenbär verweist auf die Fundorte fossiler Knochen; sie ist jedoch insofern irreführend, als Ursus spelaeus sich nach heutigem Forschungsstand nur während der Winterruhe in Höhlen aufhielt. Aufgrund dieses Umstandes wird der Höhlenbär als sogenanntes „höhlenliebendes“ Tier bezeichnet.
Der Lebensraum des Höhlenbären war Europa, von Nordspanien bis zum Ural. Seine Kopf-Rumpf-Länge betrug bis zu 3,5 m, seine Schulterhöhe zirka 1,70 m. Er war somit deutlich größer als der heutige Braunbär. Die Weibchen des Höhlenbären waren, wie bei heutigen Bärenarten, etwas kleiner als die Männchen (Geschlechtsdimorphismus). Das Gewicht eines männlichen Höhlenbären wird auf 600 bis 1200 kg geschätzt. Damit waren männliche Höhlenbären schwerer als ein Bison.
Zur Orientierung in der beinahe kompletten Dunkelheit setzte sich der Höhlenbär Duftmarken, indem er sein Fell an den Höhlenwänden rieb. Diese verfärbten Stellen sind auch heute noch in einigen Höhlen im Harz zu sehen.
Knochenfunde in Höhlen wurden 1771 näher untersuchte und als Knochen von Bären identifizierte, zunächst als die von Eisbären, die die Sintflut hierher geschwemmt habe. Erst später wurde erkannt, dass es sich nicht um den Eisbären oder Braunbären, sondern um eine größere Bärenart handelt.
Trotz der massenhaften Ansammlung von Knochen und Zähnen in Höhlen in Süddeutschland und Österreich war der Höhlenbär kein Höhlenbewohner. Die Tiere hielten in den Höhlen lediglich ihre Winterruhe, sodass es auch beim gelegentlichen Tod eines Tiers pro Höhle im Laufe Zehntausender von Jahren der letzten Eiszeit zu großen Ansammlungen von Knochen und Zähnen kam. Die Knochen sind im basischen Milieu der Kalke in den Karsthöhlen oft bestens erhalten.
Da die Knochen der Höhlenbären gelegentlich bis zu 90 Prozent aller in einer Höhle gefundenen Knochen ausmachen, trägt eine Reihe von Höhlen die Namen Bärenhöhle, Bärenloch, Drachenhöhle oder Einhornhöhle.
Wenn man heute in Höhlen Fossilien urzeitlicher Mensch findet, so stellt sich immer sofort die Frage, ob sie dort gelebt haben oder als erlegt Beute von Raubtieren dorthin tot oder halbtot zum Verspeisen geschleppt wurden. Man sucht also an diesen Menschenknochen nach Bissspuren, die auf Raubtiere hindeuten könnten.
Auch andersrum wird ein Schuh drauß. Das Höhlenbären in Höhlen überwintern, könnte es für Urmenschen verlockend gewesen sein diese dort in ihrem Winterschlaf aufzustöbern und mit einem gewissen Überraschungsmoment zu erlegen. Das erscheint eher machbar, als einen Bären in freier Wildbahn zu erlegen.
In welchem Ausmaß Höhlenbären von eiszeitlichen Jägern gejagt wurden, ist noch weitgehend unklar. Den einzigen direkten Beweis bildet eine Projektilspitze im Brustwirbel eines Höhlenbären aus dem Hohlen Fels bei Schelklingen.
Auch in der Höhlenmalerei des prähistorischen Menschen in Südfrankreich wurden Höhlenbären mehrfach dargestellt. Wenngleich der forschungsgeschichtliche Begriff Bärenkult heute als archäologisches Konstrukt gilt, konnten dennoch in einigen Höhlen exponiert aufgestellte Bärenschädel gefunden werden.
Ja, Höhlen eignen sich als Unterschlupf bei extrem schlechten Wetter. Aber wegen der Gefahr durch Raubtiere sind sie eine zweischneidige Sache.


G018

Höhlenlöwen
Höhlenhyänen
Säbelzahntiger
DArstellung von Höhlenlöwen, Chauvet-Höhle, Frankreich
Und dann hatten wir damals auch noch Höhlenlöwen. Der Höhlenlöwe verschwand mit dem Ende der letzten Kaltzeit vor etwa 12.000 Jahren.
Fossilfunde des Höhlenlöwen stammen häufig aus Höhlen, wo ihre Kadaver oft von Hyänen hereingeschleppt worden sein dürften.
Aus steinzeitlichen Höhlenmalereien und Schnitzereien lassen sich Rückschlüsse auf das Fell und die Mähne des Höhlenlöwen ziehen. Steinzeitliche Darstellungen (etwa in der Chauvet-Höhle und die Schnitzerei des Löwenmenschen) zeigen Höhlenlöwen immer ohne Mähne, was als Hinweis dient, dass männliche Höhlenlöwen im Gegensatz zu ihren afrikanischen und indischen Verwandten mähnenlos waren. Diese Darstellungen weisen jedoch oftmals die löwentypische Schwanzquaste auf. Das Fell scheint nach diesen Zeichnungen einfarbig gewesen zu sein.
Höhlenlöwen besiedelten Europa und Nordasien sowohl in den Warmzeiten als auch in den Kaltzeiten. In Mitteleuropa kamen die Höhlenlöwen auch während der maximalen Vereisung vor.
Trotz seines Namens war der Höhlenlöwe kein ausgesprochener Bewohner von Höhlen. Im Gegensatz zur Höhlenhyäne und zum Höhlenbären hat er Höhlen vermutlich auch nur selten als Versteck aufgesucht. Besonders kranke, alte oder geschwächte Höhlenlöwen suchten hier wahrscheinlich Schutz und verendeten. Auch wurden teilweise offenbar vollständige Löwenkadaver von Höhlenhyänen in Höhlen geschleppt. Ihre Jungen scheinen Höhlenlöwen im Gegensatz zu Höhlenbären oder Hyänen nicht in Höhlen aufgezogen zu haben.


Und Höhlenhyänen gab es auch noch. Hyänen können für Menschen gefährlich werden. Die Höhlenhyäne (früher: Hyaena spelaea) war eine Unterart der Tüpfelhyäne, die bis ins Jungpleistozän in Europa lebte. Höhlenhyänen waren keine wirklichen Höhlenbewohner, wie der Name vermuten lassen könnte. Sie suchten die Höhlen lediglich als Unterschlupf auf. Es ist nicht bekannt, ob sie in Rudeln oder eher als Einzeltier gelebt haben.
In Höhlen, die regelmäßig von Höhlenhyänen aufgesucht wurden, findet man neben den Resten von Menschen und Höhlenbären, die Höhlen ebenfalls häufig als Unterschlupf aufsuchten, zahlreiche eiszeitliche Tiere, die als Nahrung herbeigeschleppt wurden. In Hyänenhöhlen Mitteleuropas findet man etwa Knochen von Wollhaarmammut, Wollnashorn, Wildpferd, Halbesel, Steinbock, Riesenhirsch, Rothirsch, Rentier, Wolf und Höhlenlöwe, die von den Höhlenhyänen aufgebrochen oder angebissen wurden. Funde von jungen Hyänen belegen, dass die Höhlen auch für die Jungenaufzucht genutzt wurden.
Die Höhlenhyäne war in Europa nordwärts bis auf die Britischen Inseln und Mitteldeutschland verbreitet. Hier kam sie während der Kaltzeiten auch gemeinsam mit Wollhaarmammuten und Wollnashörnern in einer Kältesteppe vor. Eigenartigerweise scheint sie in den warmen Klimaabschnitten nicht weiter nach Norden vorgedrungen zu sein. Zumindest kennt man keine Funde aus Nordeuropa. Die Höhlenhyäne starb gegen Ende des Pleistozäns aus. Die Ursachen dafür sind unklar. Klimatische Ursachen könnten eine Rolle gespielt haben.
Denkbar ist auch ein zunehmender Konkurrenzdruck durch den Menschen, der ihr Nahrung oder Unterschlüpfe streitig gemacht haben dürfte.
Und den Säbelzahntiger gab es auch noch. Das konnte man ja auch bei "Familie Feuerstein" sehen. Die hatten einen Säbelzahntiger als Haustier. Aber ein Säberzahntiger ist gar kein Tiger - biologisch gesehen. Exakter ist der Begriff Säbelzahnkatze. Außerdem waren sie viel mehr in Amerika verbreitet als in Europa.
Smilodon (altgr. σμίλη smílē „Meißel“ und ὀδούς odū́s „Zahn“) ist eine Gattung der ausgestorbenen Säbelzahnkatzen, die während des Pleistozäns in Amerika weit verbreitet war. Innerhalb der Gattung werden mit Smilodon gracilis, Smilodon populator und Smilodon fatalis drei Arten unterschieden, die sich in ihrer Größe und anderen Merkmalen deutlich unterschieden. Smilodon starb vor etwa 12.000 Jahren aus. Die drei Arten Smilodon werden aufgrund ihrer Größe und ihrer Position in der Nahrungspyramide auch als Säbelzahntiger bezeichnet, obwohl keine nähere Verwandtschaft mit dem Tiger besteht.
Eine weit verbreitete Vorstellung ist, dass Säbelzahnkatzen durchweg sehr groß waren. Tatsächlich waren aber einige relativ klein, teilweise kleiner als Leoparden. Eine der größten Arten war der südamerikanische Säbelzahntiger Smilodon populator; er erreichte eine Schulterhöhe von etwa 1,2 Meter.
Säbelzahnkatzen waren aller Wahrscheinlichkeit nach aktive Räuber, obwohl gelegentlich darauf hingewiesen wird, dass diese Tiere auch reine Aasfresser gewesen sein könnten, was aber aus vielerlei Gründen äußerst unwahrscheinlich ist. Aufgrund des teilweise recht großen Körpers darf man annehmen, dass einige Arten recht stattliche Beutetiere erlegen konnten. Ob sie allerdings auch solch riesige Tiere wie Elefanten und Mammuts oder zumindest deren Jungtiere angegriffen haben, ist nicht klar.
Die Aufgabe der charakteristischen Säbelzähne (Dentes canini) ist bis heute umstritten. Möglicherweise gebrauchten die Tiere sie, um sehr großen Beutetieren tiefe Stich- und Reißwunden beizubringen, an denen die Opfer dann verbluteten. Kritiker dieser Annahme weisen darauf hin, dass die Zähne bei solch einer Belastung leicht brechen würden. Sie vermuten daher, dass diese Katzen ihre Zähne gebrauchten, um der bereits am Boden liegenden, kampfunfähigen Beute gleichzeitig Halsschlagader (Arteria carotis) und Luftröhre (Trachea) zu durchtrennen. Möglicherweise dienten die langen Eckzähne aber nur zum Imponieren gegenüber Artgenossen. Eine weitere Theorie ist, dass Säbelzahnkatzen sich von Blut, Eingeweiden und sonstigen weichen, leicht abzufressenden Körperteilen ernährten, welche die Säbelzähne nicht gefährdeten.
Der geologisch jüngste Fund einer Säbelzahnkatze ist rund 28.000 Jahre alt und wurde von einem niederländischen Fischkutter vom Grund der Nordsee, die während der letzten Kaltzeit Festland war (Doggerland), ans Tageslicht geholt. In Nordamerika verschwanden die Säberlzahnkatzen vor etwa 10.000 Jahren.


G019

Menschenaffe, Affenmensch,
Urmensch, Höhlenmensch, Steinzeitmensch
Vormensch, Frühmensch, Jetztmensch
Steinzeitmensch
Ein Steinzeitmensch ist ein Mensch, der in der Steinzeit gelebt hat. Auch dieser Begriff ist allgemein und wird in der wissenschaftlichen Literatur vermieden.
Die Steinzeit dauerte 2,6 Millionen Jahren. Sie wird unterteilt in
  • Altsteinzeit (als alles anfing)
  • Mittelsteinzeit und
  • Jungsteinzeit
Die Steinzeit ist einer der drei Zeitabschnitte im Dreiperiodensystem:
  • Steinzeit
  • Bronzezeit
  • Eisenzeit
Dieses Dreiperiodensystem stammt vom dänischen Archäologen Christian Jürgensen Thomsen. 1807 wurde Thomsen Mitglied der „Kommission zur Erhaltung von Altertümern“ in Dänemark. 1816 wurde Thomsen Leiter der Kommission. Im Jahre 1819 wurde aus der Altertümersammlung das Dänische Nationalmuseum zu Kopenhagen und Thomsen wurde der erste Betreuer der so genannten „Altnordischen Sammlung“. Bei der Neuordnung dieser Sammlung in den Jahren 1821 bis 1825 erkannte er, dass sich der Fundstoff chronologisch in Gebrauchsgegenstände und Waffen aus Stein, Bronze und Eisen gliedern lässt.
Meist wird in populärwissenschaftlichen Texten Urmensch, Höhlenmensch oder Steinzeitmensch synonym gebraucht und meint einfach "vor sehr, sehr langer Zeit", zu Anfang der Menschheit, die ersten Menschen.


G020

Urmensch
Vormensch, Frühmensch, Jetztmensch
18. bis frühes 20. Jahrhundert
Der französisch-schweizerische Philosoph Jean-Jacques Rousseau beschrieb in seinem Hauptwerk Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes (1762) den „Naturmenschen“ als archaischen Typus des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens), ohne dass es fossile Beweise gab, die seine Existenz außerhalb des biblischen Zeitrahmens nahegelegt hätten. Mit der Anwendung der Abstammungstheorie auf den Menschen durch Jean-Baptiste de Lamarck (1809) entstand ein jahrzehntelanger Gelehrtenstreit, ob der „Urmensch“ existiere. Nach der Entdeckung des Neandertalers im Jahre 1856 wurde zunächst dieser – als erstes Fossil einer ausgestorbenen Menschenart – als Urmensch bezeichnet. Ernst Haeckel vermerkte jedoch kurze Zeit später in seiner „Natürlichen Schöpfungsgeschichte“ (1868):
„Wahrscheinlich fand allerdings die körperliche Entwickelung des Urmenschen aus menschenähnlichen Affen bereits noch eher statt.“
Nach der Entdeckung des Java-Menschen (1891) wurde die Bezeichnung Urmensch auch auf ältere Fossilien übertragen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Urmensch als Sammelbegriff für alle gefundenen bzw. wissenschaftlich akzeptierten ausgestorbenen Menschen (Homo erectus bzw. Homo heidelbergensis, Neandertaler) verwendet, zum Teil auch für den eiszeitlichen Cro-Magnon-Menschen. Ein Synonym war der Begriff Höhlenmensch, aufgrund der damals bekannten Fundlage fast ausnahmslos in Höhlen oder Abris.
Mitte des 20. Jahrhunderts bis heute
Nach Entdeckung und wissenschaftlicher Akzeptanz von Hominini mit „vormenschlichen“ Merkmalen wurde etwa ab 1950 ein differenzierter Sprachgebrauch notwendig. Vertreter der Australopithecinen werden seitdem allgemein als Vormenschen bezeichnet.
(Hominini = Arten der Gattung Homo einschließlich des heute lebenden Menschen [Homo sapiens] sowie die ausgestorbenen Vorfahren)
(Australopithecinen, Sigular: Australopithecus = südlicher Mensch)
Vormensch
Das ist noch vor den Menschen.
Australopithecus (= südlicher Affe) wurde auch als Synonym für Vormenschen verwendet, wörtlich übersetzt heißt es so viel wie „südlicher Affe“. Alle Fundorte liegen in Afrika.
Der ausgestorbene Australopithecus gehört zu den Menschenaffen.
Jetztmensch
Dazu gehören nicht nur die Mensch, die heute leben, sondern auch schon vor 10.000 und mehr Jahren.
In diesem Zusammenhang soll uns der Archaischer Homo sapiens interessieren.
Als archaischer Homo sapiens (auch: früher anatomisch moderner Mensch) werden Fossilien der Gattung Homo bezeichnet, die ihrer Datierung und ihrem Erscheinungsbild nach als frühe, ursprüngliche („altertümliche“) Exemplare der Art Homo sapiens gedeutet werden. Die bisher ältesten Funde stammen aus Marokko und wurden auf ein Alter von rund 300.000 Jahren datiert. Anhand von Langknochen konnte die Körpergröße der frühen anatomisch modernen Menschen rekonstruiert werden; sie hat demnach ungefähr 177 cm betragen.
Die Zeitspanne, die als Epoche dieses „archaischen“ Homo sapiens bezeichnet wird, ist nicht klar definiert. Daher beschreiben einzelne Forscher bestimmte Funde – trotz anderslautendem Artnamen für diese Fossilien – als „archaische Formen“ des Homo sapiens, während andere Forscher die gleichen Funde als eine andere Art bewerten, also die älteren Fundstücke einer Vorläuferart der jüngeren Art Homo sapiens zuordnen.


Die fünfstufige Einteilung:
  • 1.) Vormensch
  • 2.) Frühmensch
  • 3.) Urmensch
  • 4.) Altmensch und
  • 5.) Neumensch
fand als umgangssprachliche Regelung in den 1970er- bis 1990er-Jahren eine gewisse Akzeptanz. Von anderen Fachwissenschaftlern wurde die Bezeichnung Frühmensch jedoch schon seit den 1960er-Jahren als chronologisch indifferentes Synonym zu Urmensch verwendet.
Ein führender Paläoanthropologen, schlug zu Beginn des 21. Jahrhunderts folgende Sprachregelung vor:
  • 1.) die Australopithecinen werden als Vormenschen
  • 2.) Homo habilis und Homo rudolfensis als Urmenschen
  • 3.) alle späteren Arten der Gattung Homo (außer Homo sapiens) als Frühmenschen
  • 4.) Homo sapiens als Jetztmensch oder „anatomisch moderner Mensch“ bezeichnet.
Die zeitliche Reihung des Urmenschen vor den Frühmenschen weicht damit von früheren Gliederungen ab.
Ein einheitlicher Sprachgebrauch ist bis heute nicht zu verzeichnen.
So werden in anderer Fachliteratur alle auf die Vormenschen folgenden Arten (vor Homo sapiens) als Urmenschen bezeichnet.
Andere Autoren verwenden zum Beispiel (im Jahre 2008) Frühmensch im Sinne der obigen Gliederung (1. Vormensch, 2. Urmensch, 3. Frühmensch, 4. Jeztmensch), jedoch nur für Homo erectus bzw. Homo heidelbergensis und nicht für den Neandertaler. (Homo neandertalensis müsste eigentlich auch in die dritte Gruppe fallen, da er eine Art der Gattung Homo ist.)
In Lexika und Schulbüchern des 21. Jahrhunderts werden Urmensch und Frühmensch zuweilen als austauschbare Begriffe verwendet.
Die Cro-Magnon-Menschen werden trotz zeitlicher Überschneidung mit späten Vertretern von Homo erectus und dem Neandertaler einhellig als Jetztmensch oder Neumensch bezeichnet. Darin spiegelt sich die Zugehörigkeit zum anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) als einziger heute noch existierenden Menschenart.

G021 - G030

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G021

Nicht verzweifeln! Wir brauchen 160 Fachbegriffe, die wir erst mal langsam einführen müssen und definieren müssen. Danach werden sie schnell geläufig werden, weil sie sich ständig wiederholen.

Alle bisher erwähnten Begriffe werden wir noch 2-10 mal erklären, definieren und immer ausführlicher erklären. So erkennt man dann immer genauer, dass vieles miteinander vernetzt ist. Ohne Fachbegriffe würde eine Erklärung viel zu ungenau und umständlich.
Art und Gattung
Taxon
Lamarck


888888





888888

Menschenaffen ≠ Primaten

Vormensch: Australopithecinen; Australopithecus ...

Urmensch: Homo habilis, Homo rudolfensis

Frühmensch: Homo heidelbergensis, Homo neandertalensis, Homo ... ???

Jetztmensch: Homo sapiens


G010 ???

Affen

Primaten = Herrentiere
Primaten:
Die Bezeichnung stammt vom lateinischen primus (der Erste) und bezieht sich auf den Menschen als „Krone der Schöpfung“.
Ihre Erforschung der Primaten ist Gegenstand der Primatologie.
Primaten werden in die beiden Unterordnungen der Feuchtnasenprimaten und Trockennasenprimaten eingeteilt.
Die Trockennasenprimaten schließen auch die Menschenaffen (Hominidae) inklusive des Menschen (Homo sapiens) mit ein.


Altweltaffen

Neuweltaffen


G011 ???

Faustkeil

Archäologische Kulturen, Steinwerkzeuge

  • Aurignacien
  • Gravettien
  • Périgordien IV
  • Epigravettien
  • Magdalénien


G012 ???

Art, Gattung, Taxon

Homo sapiens sapiens vs Homo sapiens
Homo sapiens neanderthalensis vs Homo neanderthalensis
Maultier, Maulesel

LEER 1

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LEER 2

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Geologische Zeitspannen

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G1??

Die Welt begann mit dem Urknall vor 15 Mrd. Jahren (15.000.000.000, das sind 15.000 mal eine 1.000.000). Genau genommen war der Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren, aber man sollte sich erst mal nur 15 merken, denn weiter unten werden noch sehr, sehr viele andere Zahlen folgen. Außerdem ist es gut möglich, dass man in einigen Jahren diese 13,8 wieder leicht ändert. Dagegen stimmt das "ungefähr oder knapp 15 Mrd. Jahre" sicherlich länger.
Zu jeder ordentlichen Messung gehört neben der Maßzahl auch die Angabe der Maßeinheit und die Angabe der Messunsicherheit. Wo der Laie also schreibt:
,
da schreibt der Fachmann
Deshalb interessiert uns auch beim Alter des Universums, das mit dem Urknall begann, wie genau diese Angabe von 13,8 Mrd. Jahren ist.
Im spanischen Wikipediaartikel zum Urknall wird dazu die Zahl 13,7 ± 0,2 Mrd. Jahre genannt.
Die Erde entstand von ca. 5 Mrd. Jahren (5.000.000.000, das sind 5.000 mal eine 1.000.000). Genau genommen sind es 4,54 Milliarden Jahre. Aber wir merken uns einfach 5 Mrd., denn die genaue Zahl wird immer mal wieder etwas geädert. An anderen Stellen findet man die Zahl 4,5 bis 4,6 Mrd. Also streitet man noch um 100 Mill. Jahre mehr oder weniger. Eine sehr genaue Angabe ist 4,5439  Mrd. Jahre, aber dazu hätten wir natürlich gerne noch die Angabe der Messunsicherheit. Diese wird für andere Messungen des Erdalters mit ± 1% angegeben. Auch die Zahl 4,55 ± 0,05 Milliarden Jahre ist zu finden. Wobei diese 0,05 ungefähr 1% von 4,55 sind.
Wir merken uns:
Das Universum ist ca. 15 Mrd. Jahre alt. Es begann mit dem Urknall.
Die Erde ist ca. 5 Mrd. Jahre alt. Sie entstand kurz nach der Sonne (ca. 50 Mill. Jahre nach der Entstehung der Sonne).


G1??

Wer sich mit der Urgeschichte beschäftigt, sollte auch einige Kenntnisse von der Geologie, also der Erde haben.
Die Geologen haben diese 5 Mrd. Jahre Erdgeschichte in 4 große Abschnitt eingeteilt. Diese wurde wiederum in kleinere Abschnitte unterteilt. Dann wurde in noch kleinere Abschnitte unterteilt. So gibt es eine ganze Menge zu lernen, denn diese Zeitangaben werden in der Sprache der Geologen ständig verwendet.
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Vorher noch eine Vereinfachung: Während die Historiker Daten mit unserer christlichen Zeitrechnung angeben: beispielsweise: "Nofretete lebte im 14. Jahrhundert v. Chr.", geben die Geologen die Zeitspannen immer vom aktuellen Jahr aus gerechnet an: beispielsweise: "Diese Gesteinsschicht entstand vor 9 Millionen Jahren." Natürlich wäre es lächerlich in 10 Jahren zu sagen: "Diese Gesteinsschicht entstand vor 9 Millionen und 10 Jahren.", denn diese langen Zeitangaben sind so ungenau, dass es auf 10.000 oder 20.000 Jahre mehr oder weniger nicht ankommt.
Bei der Altersmessung mittels radioaktiver Strahlung von Kohlenstoff, der Radiokarbonmethode oder Radiokarbondatierung , verwendet man die englische Einheit BP (before present = vor heute). Damit ist aber das Jahr 1950 gemeint. Später hat man diese Einheit BP auch noch modifizeirt und die Einheit b2k (before 2000 = vor dem Jahr 2000) eingeführt. Für geologische Altersangaben ist das aber uninteressant. Das wir erst für Altersangaben interessant, die jünger als 10.000 v. Chr. sind und uns später für die Urgeschichte interessieren. Hier aber wollen wir viel längere geologische Zeitspannen betrachten.
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Und noch eine Vereinfachung:
Ma steht ab sofort für "Millionen Jahre" (lat.: Mega-annum) (das ist ein Zeitspanne) = Jahrmillion
Ga steht für (Giga-annum), für eine Jahrmilliarde.
Die Abkürzung ka für "tausend Jahre" wird seltener benutzt.
Nicht verwenden werden wir hier die ansonsten auch gebräuchliche Abkürzung:
mya (million years ago = Millionen Jahre her; vor x Mill. Jahren). Bezugspunkt für die Zeitangabe ist die Gegenwart, wobei die jetzt (z. B. heute oder dieses Jahr) vergehende Zeit wie ein Moment angesehen werden kann.
Während mya für einen Zeitpunkt steht, bezeichnet Ma ein Zeitintervall.
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Wir merken uns:
Die Geologen haben die 5 Mrd. Jahre Erdgeschichte in 4 große Abschnitt eingeteilt.

G1??

Die 4 großen Abschnitte der Erdgeschichte sind
1.) Hadaikum
2.) Archaikum
3.) Proterozoikum
4.) Phanerozoikum
Der Fachbegriff für diese Abschnitte ist Äon.
Das 1. Äon seit der Entstehung der Erde ist das Hadaikum.
Das 2. Äon ist das Archaikum.
Das 3. Äon ist das Proterozoikum.
Das 4. Äon ist das Phanerozoikum. Das Phanerozoikum reicht bis heute. Wir leben also heute im Phanerozoikum.
Wer denkt, dass er diese Begriffe nicht lernen braucht, der sollte gar nicht erst weiterlesen, denn es folgen noch 100 weitere Zungenbrecher.
Mit etwas gutem Willen kann man sich diese Begriffe einprägen. Am einfachsten geht es, wenn man sie im nachfolgenden Text immer wieder liest und sie nicht nur einfach überliest. Noch besser lernt man diese Fachbegriffe, wenn man sie sich immer wieder aufschreibt.
Wenn man einige Details zu diesen Abschnitten gelernt hat, dann sind es auch nicht mehr nur einfach abstrakte Begriffe. Man sollte sich auch Mühe geben die griechischen Wortstämme dieser Wörter zu verstehen, denn diese Wortstämme tauchen immer wieder in anderen Fachbegriffen auf.
Hadaikum. Hölle, Feuer
1. Hadaikum - IPA: [haˈdaːikʊm] - benannt nach Hades, dem Gott der Unterwelt. Hades ist die griechische Unterwelt. Das kann man gut mit Hölle und Feuer assoziieren. Die Erde war anfangs ein einziger, glühender Lavaball. Im Hadaikum fand zunächst die Formation des Planeten Erde statt. Hades war der Bruder des Gottes Zeus. Den Göttern wird von Gaia geraten, Zeus zu ihrem Herrscher zu machen. Dieser teilt die Welt in drei Reiche ein: Zeus selbst beherrscht den Himmel, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt. Die Schwestern von Zeus, Hades und Poseiden waren: Hestia, Demeter und Hera.
2. Archaikum - IPA: [aʁˈçaːikʊm] - Eselsbrücke: Archäologie (altgriechisch ἀρχαῖος archaios, deutsch ‚uralt‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘; wörtlich also „Lehre von den Altertümern“). Zu Beginn des Archaikums enthielt die Atmosphäre noch keinen freien Sauerstoff. Im Wasserdampf und im Kohlendioxid ist natürlich auch Sauerstoff, aber dieser ist chemisch gebunden und nicht frei. archaisch = von den frühen Anfängen; zur Frühzeit gehörend = alt, altertümlich. Archetyp = eine Sache, die am Anfang steht, völlig neu und Vorbild für die Nachfolger ist.
3. Proterozoikum - IPA: [pʁoteʁoˈt͡soːikʊm], (zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern πρότερος próteros, deutsch ‚vorherig‘, ‚früh‘ und ζῶον zôon, deutsch ‚Lebewesen‘) - also frei übersetzt: „Zeitalter des frühen Lebens“, weil in dieser Zeit die ersten Bakterien und Algen entstanden. Der Name Proterozoikum zeigt an, dass es sich um die Zeit des beginnenden tierischen Lebens handelt. Eselsbrücke: "zoikum" - Zoo - Tier. Prototyp = Urbild, Original = Versuchsmodell.
4. Phanerozoikum - IPA [faneʁoˈt͡soːikʊm]. In der Geologie ist das Phanerozoikum der letzte und aktuelle geologische Äon der Erde von etwa 500 Ma (lies: Millionen Jahren) bis zur Jetzt-Zeit. Phanerozoikum: altgriechisch φανερός phanerós „sichtbar“, ζῷον zôon „Lebewesen“, damit in etwa übersetzbar als „Zeitalter des sichtbaren Lebens“. Das Phanerozoikum begann damit, dass in großer Anzahl makroskopisch sichtbare Fossilreste auftraten. Eselsbrücke: Es hat NICHTS mit "Phantom" zu tun.
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Üblicherweise werden in Zeichnungen und Tabellen die älteren Zeitabschnitte unten eingetragen und die jüngeren oben. So wie sich mit der Zeit die jüngeren Erdschichten über die älteren Erdschichten legen.
Phanerozoikum ≈ 542 Ma bis 0 Ma (= heute)
Proterozoikum ≈ 2500 Ma bis ≈ 542 Ma
Archaikum ≈ 4000 Ma bis 2500 Ma
Hadaikum ≈ 4600 Ma bis ≈ 4000 Ma
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Wir merken uns:
Die 4 großen Äonen (Abschnitte der Erdgeschichte) sind
1. Äon: Hadaikum - „Höllen-Zeitalter“
2. Äon: Archaikum - „Zeitalter der Entstehung des Lebens“
3. Äon: Proterozoikum - „Zeitalter des frühen Lebens“
4. Äon: Phanerozoikum - „Zeitalter des sichtbaren Lebens“


G1??

verschiedene Getreide-Ähren: Gerste, Weizen und Roggen
Die Abschnitte der Erdgeschichte werden noch feiner unterteilt.
Äon - ist die höchstrangige Einheit in der Untergliederung der Erdgeschichte.
Ära - ist die zweitrangige Einheit in der Untergliederung der Erdgeschichte.
Pluralbildung:
Singular: Äon - Plural: Äonen
Singular: Ära - Plural: Ären, (bitte nicht verwechseln mit Ähren; die Ähre = Pflanzenteil = Blüte und Fruchtstand bei Getreide und anderen Graspflanzen)
---
1. Äon: Hadaikum - wird NICHT weiter unterteilt in Ären. Da es so lange zurückliegt fehlen sichere Detailkenntnisse für eine weitere Unterteilung.
2. Äon: Archaikum - wird in 4 Ären unterteilt: 1. Eoarchaikum, 2. Paläoarchaikum, 3. Mesoarchaikum, 4. Neoarchaikum
(1. Eoarchaikum = Morgendämmerung [von altgriechisch Ἠώς, Ēōs für ‚Morgendämmerung‘], 2. Paläoarchaikum = altes Archaikum [von altgriechisch παλαιό-, paläo- für alt, altertümlich, ur-], 3. Mesoarchaikum = mittleres Archaikum [von altgriechisch μέσο-, meso- für mitten], 4. Neoarchaikum = neues Archaikum [von altgriechisch νέος néos ‚neu‘, ‚frisch‘, ‚jung‘, aber auch ‚ungewöhnlich‘, ‚revolutionär‘])
3. Äon: Proterozoikum - wird in 3 Ären unterteilt: 1. Paläoproterozoikum, 2. Mesoproterozoikum, 3. Neoproterozoikum
(1. Paläoproterozoikum = Altproterozoikum , 2. Mesoproterozoikum = Mittelproterozoikum, 3. Neoproterozoikum = Jungproterozoikum; die Gleiderung ist analog zum 2. Äon, jedoch ohne "Eo-")
4. Äon: Phanerozoikum - wird in 3 Ären unterteilt: 1. Paläo­zoikum, 2. Meso­zoikum, 3. Käno­zoikum
(1. Paläo­zoikum = Erdaltertum, 2. Meso­zoikum = Erdmittelalter, 3. Käno­zoikum = Erdneuzeit)
---
Die nächstfeinere Unterteilung nach Äon und Ära ist die Periode. Dazu später mehr.
---
Wir merken uns:
1. Äon: Hadaikum ---- ---- - ----
2. Äon: Archaikum 1. Eoarchaikum 2. Paläoarchaikum 3. Mesoarchaikum 4. Neoarchaikum
3. Äon: Proterozoikum ---- 1. Paläoproterozoikum 2. Mesoproterozoikum 3. Neoproterozoikum
4. Äon: Phanerozoikum ---- 1. Paläo­zoikum 2. Meso­zoikum 3. Käno­zoikum


G1?? Nach der Grobgliederung in Äon und Ära folgt die Feingliederung in Perioden.

Das Hadaikum (1. Äon) hat keine weitere Untergliederung in Ären und auch nicht in Perioden
Das Archaikum wird in 3 Ären unterteilt (Eo-, Paläo-, Meso- und Neoarchaikum), diese werden aber nicht weiter in Perioden unterteilt, da das 2,5-4 Ga zurück liegt deshalb keine noch detaillierte Aufgliederung möglich und sinnvoll ist.
Beim Proterozoikum (3. Äon) geht es aber langsam los:
3.1. Paläoproterozoikum - 4 Perioden, die aber nur der Fachmann kennen muss. Also bitte ein mal lesen und gleich wieder vergessen: Siderium, Rhycium, Orosirium, Statherium.
3.2. Mesoproterozoikum - 3 Perioden, die man auch gleich wieder vergessen darf: Calymmiumn, Ectasium, Stenium
3.3. Neoproterozoikum - 3 Perioden, die man auch gleich wieder vergessen darf: Tonium, Cryogenium, Edicarium. Das Cryogenium sollte man sich vielleicht merken: "cryo-" klingt nach "Eis" oder "kalt". Der Name spielt auf die damalige annähernd globale Vereisung der Erde an - die Erde war ein Schneeball. Zur "Schneeballerde" später vielleicht noch etwas mehr.

Mögliche Bilder

[editar]

youtube: (die Erde von 0 bis jetzt) The whole history of the earth and life) [1]

1 - Index Fossilien (engl.)
2 - Präkambrium - SVG - auf DEUTSCH umschreiben
3 - Mittelteil für neues PNG verwenden
4
5
6a - passend eingefärbt Gesteinsschichten
6b - passend eingefärbt Gesteinsschichten

6c - passend eingefärbt Gesteinsschichten

7 - geol. Zeispirale

8 - abgekürzte Buchstaben - als Zeichengrundlage nehmen

100 - Höhe: 1900 px