Deutsch: Feldpostbriefe von Hans Koch, Wien, 2. Weltkrieg, Ostfront, 1922-1945

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Osten, d. 11.IV.1943

Mein geliebtes Muttl!

Grüße und Küsse Dich wieder vom Herzen. Heute ist Sonntag und auch ich will einbischen weniger tun. 3 Von uns schlafen einer näht und ich schreibe draußen schießt momentan unsere Artillerie und es klirren die Fenster, der Krieg kennt keinen Sonntag!

Nun will ich ein bei uns hier ganz tolles Kapittel anschneiden, den Urlaub! Schrieb Dir im letzten Brief daß ich wohl auch bald drann binn es hatt sich aber wieder allerhand geändert. Es liegen hier immer Urlaubslisten auf bei der letzten war ich an 5 Stelle! Da wäre ich Ende diesen Monats oder Anfang Mai gekommen! Ab Heute ist auf Befehl von oben eine neue Liste ausgestellt auf dieser bin ich, erschrick bitte nicht, an 87 Stelle!! Du kannst Dir ja vorstellen daß ich geschlagen bin. Es wurden nun alle die vorgenommen die Ununterbrochen seit 22. Juni 1941 in Rußland sind. Von uns Infantristen die immer vorne im Graben liegen sind daß sehr wenige den faßt alle sind in dieser Zeit verwundet oder krank geworden aber wir bekamen viel Ersatz von den Nachschubkollen [Kolonnen ???] die haben es hinten die ganze Zeit schon aushalten können. Die immer hinten ein ruhiges Leben führten fahren jetzt wieder vor uns. Bei uns Wiedergenesenden heißt es „Ihr wart ja doch so lange in Deutschland“ ja was kann den so ein armer Landser dafür wenn er verwundet oder krank wird?! Du siehst immer wieder wer vorne ist wird doch immmer besch...en! Villeicht gibt es jetzt im Monat mehr Urlaubskarten dieses Monat gab es 3 Stück. Wenn jeden Monat 3 Stück kommen und ich an 87. Stelle stehe kanst Du Dir ausrechnen wann ich mal nach Hause komme. Na wir wollen nicht zu schwarz sehen und den Kopf nicht hängen laßen villeicht wird die Liste bis dahin wieder geändert.